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Freien Raum Universität schützen (29.10.2003)



Eine Arbeitsgruppe des ›OWL-Sozialforums‹ hat sich mit den hochschulpolitischen Aspekten der OWL-Marketing Vorschläge zum Thema Modellregion OWL befasst..

Existenzgründern können bisher Einrichtungen der Hochschule nicht ohne weiteres nutzen, im Gegenteil sind die Hochschulen angehalten, für die Nutzung der Hochschul-Infrastruktur ein »angemessenes Entgelt« mit »marktüblichen Preisen« zu verlangen. Die OWL-Marketing schlägt für die Modellregion vor, dass Hochschule und Existenzgründer jenseits der Landesverordnungen eine »angemessene Vergütung« vereinbaren. Konkret würde dies bedeuten, dass Existenzgründer deutlich weniger für die Nutzung der Hochschulinfrastruktur zahlen müssten. Die Arbeitsgruppe des OWL-Sozialforums sieht darin ein Schritt Richtung schleichender Verwirtschaftung der Universitäten. »Die Universität sollte ein freier Raum sein, der nicht von Konzerninteressen tangiert wird«, erklärt Matthias Klenk von der Arbeitsgruppe dazu. Er befürchtet, dass die Erleichterungen für Existenzgründer nur der Anfang seien, in der Folge auch Unternehmen die Infrastruktur der Hochschulen kostengünstig nutzen könnten.

Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf den Vorschlag der OWL-Marketing, die Position von Hochschulangehörigen, die etwas erfinden, zu stärken. Die OWL-Marketing schlägt hier vor, dass bei entsprechender Anzeige der Erfindung die Hochschule die Erfindung freigeben solle. Hier verspricht sich die OWL-Marketing einen verstärkten Anreiz zur Exitenzgründung. Die Hochschularbeitsgruppe des Sozialforums hingegen plädiert dafür, dass Forschungsergebnisse freies, allgemeines Gut sein sollten. Einschränkend gesteht man lediglich der Institution Hochschule zu, in angemessenem Umfang Geld mit einem Forschungsergebnis beziehungsweise einer Erfindung zu verdienen.