Webwecker Bielefeld: Lehrstellenlücke kleiner als erwartet (18.10.2006)

Lehrstellenlücke kleiner als erwartet (18.10.2006)



Mit 682 Ende September noch unversorgten Bewerbern entwickelte sich der Ausbildungsmarkt in Bielefeld und im Kreis Gütersloh günstiger als erwartet. Trotz deutlich rückläufiger Ausbildungsangebote und gestiegener Nachfrage nach Lehrstellen war die Zahl der unversorgten Bewerber um 107 oder 13,6 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Auf die Stadt Bielefeld entfielen 359 unversorgte Jugendliche und 46 freie Stellen.

»Nachdem noch zu Beginn des Jahres die Schere zwischen Angebot und Nachfrage weit offen war, ist dieses Ergebnis zumindest ein kleiner Erfolg unserer intensiven Vermittlungsbemühungen. Dennoch bleibt die Lage am Ausbildungsmarkt angespannt«, sagt Peter Glück, Leiter der Bielefelder Arbeitsagentur.

In Ostwestfalen-Lippe hat sich die Lage jedoch insgesamt weiter verschlechtert. 2.029 Jugendliche haben noch keine Lehrstelle, 189 mehr als im vergangenen Jahr. In ihrer gemeinsamen Pressekonferenz zur diesjährigen Bilanz auf dem Ausbildungsmarkt konnten die Arbeitsagentur, die IHK Ostwestfalen sowie die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe deshalb auch keine Entwarnung geben.

6.935 junge Menschen suchten im abgelaufenen Berufsberatungsjahr mit Hilfe der Bielefelder Arbeitsagentur eine Ausbildung. In keinem der Arbeitsagenturbezirke in Nordrhein-Westfalen war die Zahl höher. Zudem stieg die Zahl der Bewerber gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Prozent.


Nachfrage nimmt in den kommenden Jahren weiter zu

Auch in den nächsten Jahren werde die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen weiter zunehmen, stellt die Agentur für Arbeit heraus: nach der Schulabgängerprognose noch mindestens bis zum Jahr 2013.

3.461 Ausbildungsstellen in Bielefeld und Kreis Gütersloh wurden in den vergangnen Monaten gemeldet. gegenüber. Trotz der anhaltenden konjunkturellen Erholung lag das Angebot um 127 oder 3,5 Prozent unter dem Vorjahr.

»Ob sich der Ausbildungsmarkt verbessert oder verschlechtert, lässt sich erst an den bei den Kammern eingetragenen Ausbildungsverhältnissen ablesen, die zum Jahresende vorliegen«, sagt Armin Barthel, stellvertretender Leiter der Arbeitsagentur. 103 Ausbildungsstellen jedenfalls waren am Stichtag 30. September noch unbesetzt, 38 mehr als im Vorjahr.

Um allen bislang unversorgten Jugendlichen noch ein Angebot machen zu können, startet die Arbeitsagentur zusammen mit den Kammern nun eine breit angelegte Beratungs- und Vermittlungsaktion. Aufgrund des Nationalen Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland werben insbesondere die Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer mit dem Einsatz zusätzlicher Ausbildungsaquisiteure in der Wirtschaft weitere Ausbildungsplätze für dieses Ausbildungsjahr sowie Praktikumsplätze für eine Einstiegsqualifizierung ein.

Die ersten Plätze für diese Einstiegsqualifizierung Jugendlicher (EQJ) liegen der Berufsberatung zur Vermittlung vor. Ansprechpartner für die Betriebe sind die jeweils zuständigen Kammern. Zur Finanzierung hat die Bundesregierung ein Förderprogramm aufgelegt. Die Agentur für Arbeit erstattet dem Betrieb bis zu 192 Euro für die Vergütung des Jugendlichen und einen pauschalierten Gesamtsozialversicherungsbeitrag von 102 Euro.

 

Offene oder durch einen Ausbildungsabbruch wieder frei gewordene Ausbildungsstellen sollten der Arbeitsagentur in Bielefeld, Tel.: 05 21 / 5 87-17 17, oder in Gütersloh, Tel. 0 52 41 / 86 11 77, sofort wieder gemeldet werden.