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Spiel mit Handicap (Teil 2)






Jeder spielt irgendwann einmal gegen jeden. »Ich habe auch schon gegen die Olympiateilnehmerin Monika Sikora gespielt, die auch bei uns im Verein ist«, erzählt Jürgen Wilbald, »das wäre ja normalerweise gar nicht denkbar«. Die wenigsten wissen, dass mit Monika Sikora eine der besten Tischtennisspielerinnen der Welt aus Bielefeld kommt. Oft spielt Jürgen Wilbald auch gegen ›Fußgänger‹, also beispielsweise gegen seinen Zivildienstleistenden, der ihn zum Training begleitet oder wie heute gegen seine Freundin.


Sanitärrohr zum Einsammeln der Bälle

»Jeder Spieler hat seine eigene Art zu spielen«, erklärt Jürgen Wilbald. »Hier sieht man keine zwei Leute, die auf gleiche Weise den Aufschlag machen.« Nicht nur die Art zu spielen ist individuell, viele haben, wie er, eine besondere Ausrüstung. Weil der 39jährige aufgrund seiner körperlichen Einschränkungen Gegenstände nicht fest in der Hand halten kann, wird sein besonders beschichteter Schläger mit Hilfe einer speziell gefertigten Manschette mit der Hand verbunden.

Ebenso beeindruckend sind die eigens für die Spieler hergestellten Geräte zum Einsammeln von Tischtennisschlägern. Ein Stück Sanitärrohr an einer Holzlatte, ist am offenen Boden mit mehreren Gummibändern bespannt und ermöglicht so ein Einsammeln der Bälle vom Rollstuhl aus.

Für einen Jahresbeitrag von 42 Euro, nutzen derzeit insgesamt 18 Rollstuhlfahrer das Angebot der Behindertensportgemeinschaft (BSG) des Polizeisportvereins Bielefeld. Durch seine Freundin wurde Jürgen Wilbald auf die Rollstuhlsportmöglichkeit in der Universität aufmerksam. Sie wiederum hatte von diesem Angebot über eine Mitstudentin erfahren. Dessen Freund, Olaf Ahlers ist Trainer der Gruppe. Mund-zu-Mund-Propaganda ist der Weg, über den neue Mitglieder in den Verein finden.


Internationales Weltranglistenturnier

Günther Jesgarzewski, Vereinsmitglied und Vorstand, bestätigt, dass es eigentlich noch nirgendwo in der Universität einen Ort gibt, an dem ein Aushang auf die Sportangebote für Rollstuhlfahrer hinweist. »Mal sehen, ob sich so was nicht bei der Sportfakultät einrichten ließe«, sagt er und erzählt, dass das Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.stattfinden wird. »Dieses Turnier ist sicherlich eine gute Gelegenheit für alle internationalen Spieler und Mannschaften ihre Form im Hinblick auf die Paralympics in Athen 2004 zu testen«, werben die Veranstalter in ihrer Ausschreibung und weisen mit Stolz darauf hin, dass die Stadt für die ›3. Bielefeld Open‹ – so der Titel des Tuniers – die barrierefreie Seidenstickerhalle zur Verfügung gestellt hat.

Jürgen Wilbald hat über das Internet bundesweit Kontakte zu anderen Rollstuhlfahrern.. »Wenn mich jemand fragt, würde ich immer raten Sport zu machen, nicht nur für den Körper sondern vor allem auch um Kontakte zu knüpfen«, sagt er. Dann muss er los, nach eineinhalb Stunden Training wartet der Stammtisch. Bei einem Bier im Univarza wird heute Thema Nummer eins das Tischtennisbundesliga-Spiel am folgenden Samstag sein. Den unterirdischen Trainingsraum der Bielefelder werden die Sportler von Auswärts aber nicht kennen lernen. Es darf im Schulzentrum Babenhausen gespielt werden.



2. Spieltag der 2. Tischtennisbundesliga am Samstag 13. Dezember 2003, 11-17 Uhr im Schulzentrum Babenhausen. Informationen bei: Günther Jesgarzewski 0521/882661

Das ›3. Bielefeld Open – internationales Tischtennis-Weltranglistenturnier‹ findet von Samstag 29.Mai - Montag 31.Mai 2004 statt. Veranstalter ist der Behindertensportverein BSG Bielefeld. Das Tunier findet in der Seidenstickerhalle statt. Weitere Informationen: <a href="http://wwwhomes.uni-bielefeld.de/worldranking
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