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Abschiebung gegen UNO (Teil 2)



Der Fall ist nicht der erste, in dem es zu Differenzen zwischen der UNMIK und ostwestfälischen Behörden gekommen ist. So sollte Ende August eine Familie aus Werther in den Kosovo abgeschoben werden, obwohl die UN-Behörde ihre Aufnahme ablehnte, da ihr »Heimatort« Mitrovica als unsicher eingestuft wird. Die fünfköpfige Familie, die seit neun Jahren in OWL lebt, darf vorerst hierbleiben.

Beate Niemeyer weiß, dass die beiden Abschiebeversuche keine Einzelfälle sind: »Die Abschiebepolitik gegenüber Minderheiten im Kosovo ist eine grausame Geschichte«, so Niemeyer. Eintausend Personen pro Jahr sollen in den Kosovo zurück gehen, bis zu 33.000 können jährlich bei der UNMIK angemeldet werden. »Und da werden eben auch Menschen angemeldet wie eine 61-jährige allein stehende Frau, die im Kosovo einfach untergehen würde. Sie ist auch ein bisschen pflegebedürftig, ein bisschen zerstreut manchmal«, beschreibt Beate Niemeyer die Situation von Frau I. »Jeder Mensch kann sich doch ausrechnen, dass so eine Frau in einem Krisengebiet nicht überleben kann.« Der Sachbearbeiter des Ausländeramtes Minden-Lübbecke konnte das scheinbar nicht.