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Kommen »Hungerlöhne« in den städtischen Kliniken?



Die Städtischen Kliniken Bielefeld gründen zwei neue Firmen, die ›Dienstleistungsgesellschaft Städtische Kliniken‹ und die ›Reinigungsgesellschaft‹. Was zunächst wie ein ganz normaler Unternehmensvorgang aussieht, diene in Wirklichkeit dazu, die Löhne von Beschäftigten der Kliniken zu senken, wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kritisiert.

Die Geschäftsführung der Städtischen Kliniken plane für ihre neuen Töchter andere Tarife für neu eingestelltes Personal, stellt ver.di fest. Nach Informationen der Gewerkschaft soll der »bisher für diesen Bereich geltende Tariflohn des Öffentlichen Dienstes 30 bis 40% abgesenkt werden«. Die Lohnreduzierung treffe fast ausschließlich Frauen in den untersten Lohngruppen. Lohnabschläge von 475 Euro seien zu erwarten.

ver.di kritisiert, »dies sind Hungerlöhne für Frauen, die mit diesem Einkommen allein ihre Lebenshaltungskosten nicht abdecken können.« Die geplanten Maßnahmen seien deshalb frauendiskriminierend. ver.di unterstellt in seiner Erklärung, dass diese Entscheidung politisch gewollt sei und betriebswirtschaftliche Gründe nicht unbedingt im Vordergrund stehen. Die Gewerkschaft fordert die Geschäftsführung auf, von dieser »konkreten Planung abzulassen« und bei der Optimierung die Beschäftigten mit in den Entscheidungsprozeß einzubeziehen.