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Studie: Hochschulen bereiten ungenügend auf den Arbeitsmarkt vor



Hörsaal
Schlechtes Zeugnis für deutsche Universitäten
Eine Untersuchung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh bringt es an den Tag: Die Universitäten bereiten Studierende nur ungenügend auf den Arbeitsmarkt vor. In der Studie, für die im Wintersemester 2001/02 fast 17.000 Studierende befragt wurden und deren Ergebnisse in der vergangenen Woche in Gütersloh veröffentlicht wurde, stellen die Studierenden fast aller Fachbereiche ihren Studiengängen schlechte Noten im Blick auf die Vermittlung entsprechender Qualifikationen aus. Die Unterstützung der Studierenden beim Übergang in den Beruf werde von vielen Hochschulen nicht als Aufgabe erkannt, erklärte Gero Federkeil vom CHE.
So werde unzureichende Unterstützung bei der Vermittlung von Praktika oder mangelnde Hilfe bei der Bereitstellung von praxisnahen Diplomarbeitsthemen gegeben.
Schlusslicht unter den Studienfächern ist der Studie zufolge die Anglistik mit 3,8 auf einer Notenskala von 1 bis 6. Erziehungswissenschaften, Jura, Politikwissenschaften und Geschichte kamen auf 3,7. Besser benotet wurden die Studienfächer Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik mit 2,4 bzw. 2,5.
Das Centrum für Hochschulentwicklung wies darauf hin, dass beispielsweise in der englischen Universität Oxford 30 feste Mitarbeiter für die Beratung und Vermittlung von Absolventen zuständig sind. In deutschen Universitäten stünden im Durchschnitt jedoch nur 1,1 Stellen zur Verfügung. Ach mangele es nach Ansicht des CHE in vielen Fällen an Kontinuität. Mehr als 40 Prozent der Arbeitsämter, die Angebote für Studierende machen, finanzieren ABM-Kräfte in den Stellenvermittlungen der Hochschulen. Dort hänge die Kontinuität der Angebote davon ab, ob die Arbeitsämter die Stellen weiter förderten.
Weitere Informationen unter: www.che.de