Webwecker Bielefeld: Senioren

Senioren vor der Kamera



Seit 2 Jahren gibt es das Seniorenfilmprojekt Bielefeld – seit dem hat die Projektgruppe 5 Filme selbst konzipiert, gedreht, geschnitten und vorgeführt. Im Moment ist der sechste Film in Arbeit.
Senioren-Filmteam
Projektgruppe plant den 6. Film

Von wegen in Rente gehen – für Rudolf Bösking ist das Nicht-Arbeiten kein Thema. Der ehemalige Journalist und Projektleiter der Seniorenfilme hat sich im Alter noch einmal einem ganz neuem Spektrum gewidmet: Dem Fernsehfilm. Zum Team gehören mittlerweile 16 weitere Senioren, die genauso wie er „dreh“-süchtig geworden sind. „Viele Senioren hatten vor diesem Filmprojekt nur ihre Krankheiten und Medikamente als Gesprächsthema, nun haben sie ein neues Motiv, etwas, was ihnen richtig Spaß macht, eine echte Aufgabe“ – erzählt Rudolf Bösking nicht ohne Stolz.
Die Themen der Filme handeln häufig von Alltagsproblemen älterer Menschen: Der Umgang mit Banken, Versicherungen und Behörden, dem Auto- oder Straßenbahnfahren. Heute steht das immer noch im Vordergrund, aber natürlich bedient sich die Filmgruppe auch der Phantasie mit dramatischen Elementen.
Für den fünften Film finden im August die letzten Dreharbeiten statt, im Herbst (vermutlich Oktober) wird er dann der Öffentlichkeit präsentiert.
„Tierisch ernst – menschlich heiter“ heißt die rund 80minütige Kriminalkomödie und handelt von einem Klassentreffen. Bei diesem Treffen kommen die Senioren mit der Mafia in Berührung.
Auch das sechste Filmprojekt ist schon in der Mache: „Sünder gibt es auch im Himmel“, so der vorläufige Titel. Ein Krimi wird der neuen Film, dessen Stoff aus historischen Aufzeichnungen stammt. So viel sei bereits verraten: Es wird um einen Mönch gehen, der aus dem Mittelalter ins heutige Westfalen geschickt wird, um dort einen geheimnisvollen Schatz zu suchen. Für die Dreharbeiten – und auch zukünftig – werden immer wieder neue Darsteller oder überhaupt Senioren gesucht, die gerne mit wirken wollen. „Wir suchen immer wieder Menschen, die Spaß haben und uns helfen wollen. Und wer nicht selbst vor die Kamera will, kann als technischer Helfer eingesetzt werden, also Organisator oder Ideengeber“, meint Rudolf Bösking, der übrigens auch immer auf der Suche nach Sponsoren ist, „Wir sind kein Verein, können also keine Spenden oder Rechnungen ausstellen, sind aber trotzdem auf Gelder angewiesen, denn vor allem die Technik verschlingt viel Geld“.
Hilfe bekommt er von der Stadtbildstelle oder Firmen, die seiner Filmgruppe oft Kameras kostenlos zur Verfügung stellen, als Danke werden sie im Abspannt genannt. Jüngst gab es außerdem einen Zuschuss der Stadt Bielefeld in Höhe von 1200 Euro, Geld, das in das neue Film-Projekt investiert wird, denn schließlich will die Seniorengruppe spannende 80 – 90 Minuten präsentieren. Wenn alles nach Plan verläuft, und genügend Geldgeber gefunden sind, soll der neue Film bereits im Sommer kommenden Jahres fertig sein.

Mehr Infos: www.seniorenfilmprojekt.de
oder direkt bei Rudolf Bösking:
Tel.: 9506-95, - 94