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Keine Schulung von Ehrenamtlichen mehr (Teil 2)



Wie sich Gefangene fühlen, die nicht mehr richtig durchs Fenster gucken können, geschweige denn es öffnen können? Es scheint egal. Nach einer kurzen Phase der Reformen in den 1970er und 1980er Jahren geht die Politik wieder zurück zum Wegschließen. Dazu passt auch, dass die Landesregierung ein Teil des Gefängnispersonals privatisieren will. Schwarze Sheriffs in den Gefängnissen? Dann mal Gute Nacht. Ein guter Schließer ist mehr als ein Mensch mit Schlüssel. Er sollte auch soziale Kompetenz mitbringen.

Die Politik der Landesregierung ist – nicht nur an dieser Stelle – vollkommen kurzsichtig. Es werden einige Euro bei der eh schon viel zu gering geförderten Straffälligenhilfe und durch die Abschaffung von Massnahmen gespart. Dass der kalte Knast Resozialisierung zu einem Fremdwort werden lässt, scheint unwichtig. Und dass dadurch weitere Straftaten vorprogrammiert sind, auch. Das ist kurzsichtig, weil hier langfristig viel höhere Kosten entstehen werden als die paar Euro, die jetzt eingespart werden. Und es ist kurzsichtig, weil sich damit die Politik aus der Verantwortung nimmt. Mehr Kriminalität, härtere Kriminalität und wiederholte Kriminialität sind vorhersehbar. Wie formulierten es doch die freien Wohlfahrtsverbände NRW in Hinblick auf die neue Sparrunde der Landesregierung: »Die soziale Klimakatastrophe«. Dem ist nichts hinzuzufügen.



»Hilfe für Straffällige ist Opferschutz«. Protest vor der grünen Mitgliederversammlung