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Geschichte des Frauentages (Teil 2)




Proletarische Variante:
So wurde 1954 in der DDR für den Frauentag plakatiert






Es waren us-amerikanische Sozialistinnen, die am 8. März 1909 erstmals einen nationalen Frauenkampftag ausriefen. In Europa beschloß die II. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen die Einführung eines jährlichen Internationalen Frauentages für die Interessen der Frauen gegen mehrfache Ausbeutung und Unterdrückung. Themen waren die Gleichberechtigung sowie der Kampf gegen den imperialistischen Krieg. Der erste internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt. Millionen von Frauen beteiligten sich. Die Wahl dieses Datums sollte den revolutionären Charakter des Frauentags unterstreichen, weil der 18. März der Gedenktag für die Gefallenen in Berlin während der Revolution 1848 war.

1921 jedoch legte die zweite kommunistische Frauenkonferenz den 8. März festgelegt. Damit sollte an einen grossen Textilarbeiterinnen-Streik in Petersburg erinnert werden. Diese Kämpfe fanden anlässlich des Frauentages am 8.März 1917 statt. Zunehmend wurden dann im Laufe der Geschichte des Frauentags, unterbrochen durch den Nationalsozialismus, auch feministische Forderungen in den Vordergrund gestellt, so beispielsweise die Frage des legalen Schwangerschaftsabbruchs. So gewann der Frauentag in der Bundesrepublik auch erst wieder in den 1970ern an Bedeutung, als sich die zweite Frauenbewegung bildete. In der Gegenwart spielt der Frauentag in der allgemeinen Öffentlichkeit keine besonders große Rolle mehr, was auf das Fehlen einer großen Frauenbewegung wie in den 1970er und 1980er Jahren zurückzuführen ist.