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Zug um Zug (10.03.2004)



Hildebrandt
Hildebrandt: Arbeit gegen Gewalt und Rassismus bei Jugendlichen





Ein neues Netzwerk hat sich in Bielefeld etabliert: ›zug‹. Die Abkürzung steht für »Zivilcourage und Gewaltprävention«. Es richtet sich an Jugendliche und MultiplikatorInnen mit dem Ziel, gegen Gewalt in der Schule und in der Ausbildung vorzugehen.









Bereits seit November 2003 laufen die Angebote an den ›zug‹-Standorten Bielefeld und Leipzig. In Bielefeld sind unter anderem der Verein BAJ, die Fachhochschule, das Carl-Severing Berufskolleg und das Dienstleistungszentrum Süd beteiligt. Die Projektkoordination liegt bei Arbeit und Leben Bielefeld.

Die ersten Rückmeldungen sind positiv: »Die Jugendlichen sind total begeistert«, berichtet Projektkoordinatorin Dorothee Hildebrandt. »Das wir als Kollegium begonnen haben, eine gemeinsame Linie zum Umgang mit Gewalt und Rassismus zu entwickeln, finde ich besonders wertvoll«, urteilt eine Lehrerin der beteiligten Berufsschule Carl-Severing. LehrerInnen haben die Möglichkeit, an einer Fortbildung teilzunehmen, zu der auch ein Vertiefungsseminar gehört. »Auch Schulen ausserhalb des Netzwerkes können sich dafür bei uns melden«, fordert Hildebrandt weitere Schulen auf, sich beim Projekt zu melden. Das Netzwerk ist auch offen für weitere Kooperationspartner. AusbilderInnen, LehrerInnen, SozialarbeiterInnen, das volle Spektrum all derjenigen, die mit Jugendlichen arbeiten, die sich im Übergang von Schule in den Beruf befinden, wird mit ›zug‹ angesprochen.

Die wesentlichen Mittel für das bis Sommer 2006 geförderte Projekt kommen aus dem Bundesprogramm ›xenos‹, dem Europäischen Sozialfonds und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit. Das Projekt will Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung in der Gesellschaft entgegenwirken, ganz im Sinn des Bundesprogramms. Zahlreiche Workshops richten sich auch direkt an die Jugendlichen. Die bringen oft eine schwierige Biographie mit und treffen auf einen Arbeitsmarkt, der nicht mehr genügend Ausbildungsplätze bereit hält. Einige von ihnen haben auch bereits Ausbildungen abgebrochen, viele haben einen Migrationshintergrund. In den ›zug‹-Seminaren sollen diese Jugendlichen lernen, mit unterschiedlichen kulturellen Mileus besser umzugehen. Die Stabilisierung von Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein und der Erwerb von Kompetenzen im sozialen und interkulturellen Bereich stehen dabei im Vordergrund.

›zug‹ bietet noch einen dritten Baustein: eine Fortbildung zum Trainer in Zivilcourage und Gewaltprävention. Dieser Baustein wird an der Fachhochschule Bielefeld im Studiengang Sozialarbeit/Sozialpädagogik angesiedelt und soll zur Leitung von Workshops zum Thema Gewaltprävention und Zivilcourage befähigen.


Weitere Informationen bei der Projektkoordinatorin Dorothee Hildebrandt, Arbeit und Leben Bielefeld. fon: 0521- 51-2107 mail: dh@aulbi.de