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Einwendungen gegen Umbauplan Detmolder Straße (21.04.2004)




Gute Wohngegend mit Straßenbahnanschluss: So war es früher



Das Planfeststellungsverfahren für den Umbau der Detmolder Straße hat begonnen. Damit können alle BürgerInnen Bielefeld noch bis zum 28. April Einwendungen gegen die derzeitigen Pläne der Stadt Bielefeld für den Umbau der Straße machen.

Die Bürgerinitiative ›Sichere Detmolder Straße‹ will wie die Stadt den Umbau der Detmolder Straße, ist mit den Plänen der Stadt aber nicht einverstanden. Nach dem aktuellen Planungen soll die Straße zwischen 2006 und 2008 umgebaut werden. Die Initiative gründete sich 1993, als der achtjährige Mesut Celik beim Überqueren der Detmolder Straße getötet wurde.

Die Detmolder Straße ist eine vierspurige Ausfallstraße. Sie ist vor allem Zubringer zur Autobahn A2. Das war nicht immer so: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Verkehrsbild durch die Straßenbahn, Fußgänger, Radfahrer und wenige Automobile bestimmt. Vorgärten und Villen prägten die Umgebung. Die Detmolder Straße galt als gute Wohnadresse.

Zu einseitig auf die Belange des Autoverkehrs seien die Pläne abgestellt. Die Interessen von FüßgängerInnen und FahrradfahrerInnen würden zu kurz kommen. Der Plan der Stadt sehe unter anderem vor, die Fahrbahnen zu verbreitern und gleichzeitig die Bürgersteige zu verschmälern. Radwege seien gar nicht vorgesehen, Hochbahnsteige an den Stadtbahnhaltestellen Teutoburgerstraße und August-Bebel-Straße ebenfalls nicht. Weitere Kritikpunkte der Bürgerinitiative: Durch die zu gering geplante Anzahl an Parkplätzen erschwere sich das Einkaufen an der Detmolder Straße. Und: Die Pläne der Stadt richteten sich gegen die Detmolder Straße als Wohnstraße.

Die Verringerung der gesundheitsgefährdenden Belastungen der AnliegerInnen durch Abgase, Lärm, Feinstäube und Körperschall habe »oberste Priorität«, erklärt die Bürgerinitiative. Die Bürgerinitiative will dem Regierungspräsidenten Andres Wiebe »baldmöglichst« 100 gesammelte Einwendungen übergeben.


Bürger die sich über den Umbau informieren wollen, haben Montags von 10
bis 12 Uhr und Montags und Donnerstags von 18 bis 20 Uhr in den
Gemeinderäumen der Paul-Gerhardt-Kirche, Detmolder Straße,
(Stadtbahnhaltestelle Mozartstraße) die Möglichkeit die Umbaupläne und
Umweltverträglichkeitsgutachten einzusehen. Das Recht zur Einwendung haben
alle Bürger unabhängig vom Wohnort. Die Bürgerinitiative fordert besonders
die Anwohner von Hauptverkehrsstraßen zum Einspruch auf, um zu verhindern,
das mit dem Ausbau der Detmolder Straße Standards gesetzt werden, die die
Lebensqualität in Bielefeld erheblich mindern. Die Bürgerinitiative bietet
auch Hilfestellung bei der Formulierung von Anträgen. Muster mit
Einwendungen können ebenfalls von der Internetseite www.detmolderstrasse.de heruntergeladen werden