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Gentechnikgegner informieren (Teil 2)



Manche der Einkäufer haben Fragen zu ganz konkreten Produkten: »Wie ist das denn bei Nutella, denn darauf könnte ich nicht verzichten«, fragt eine Passantin. Mute Schimpf gibt der Frau den Greenpeace Einkaufsführer »Essen ohne Gentechnik« mit. »Das können sie hier drin nachschlagen«, erklärt sie. Nutella-Hersteller Ferrero hat darin einen grünen Punkt für Lebensmittel, garantiert also, dass er keine Gentechnik einsetzt. In der Rubrik Tierfutter hat er allerdings einen gelben Punkt: Der bedeutet, dass das Unternehmen auf genmanipuliertes Tierfutter verzichten will, das aber noch nicht garantieren kann.

Dass nicht alle, die an diesem Nachmittag zum Stand auf dem Supermarktparkplatz kommen, richtig informiert sind, beweist ein älterer Mann: »Aber mit Gentechnik kann man doch den Hunger in der Welt besiegen«, gibt er ein Argument der Gentechniklobby zum Besten. Mute Schimpf argumentiert sachlich, klärt den Mann auf, dass weltweit genug Nahrung produziert würde, man müsse sie nur anders verteilen.

Als der Mann weg ist, muss sie über die Diskussion jedoch lachen. »Dieses Argument ist so alt und so oft widerlegt, dass ich es immer ein bisschen frech finde, das immer wieder auszupacken«, kritisiert sie, dass die Gentechlobby um Bayer, Monsanto und Syngenta immer wieder vorgibt, in Wirklichkeit etwas gegen den Welthunger tun zu wollen. Der ehemalige britische Umweltminister Michael Meacher wählte da drastischere Worte als Mute Schimpf: »Es ist empörend, dass Monsanto seine Gier jetzt hinter der Maske des Wohltäters verstecken will«, sagte er im November vergangenen Jahres in einem Interview für Spiegel-Online. »Der Welthunger ist denen doch völlig egal, sie wollen nur ihre Produkte in der Dritten Welt verkaufen.« Und nicht nur dort.

Den Einkaufsführer gibt es auch im Netz: www.greenpeace.de/einkaufsnetz
Infos zu geNOfood unter: www.genofood.de.vu