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Schule statt Schuften (Teil 2)



Ausbeuterisch ist nach der Konvention unter anderem Arbeit von Kindern unter 13 Jahren und Arbeit von Kindern zwischen zwölf und 14 Jahren, die länger als 14 Stunden in der Woche dauert. Auch Arbeit von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, die gefährlich ist, ist untersagt. Beispielsweise, wenn Kinder in mit Chemikalien, in Kanälen oder Fässern arbeiten müssen. Auch die Heranziehung, Vermittlung oder das Anbieten eines Kindes zur Prostitution fällt unter die ILO-Konvention.

»Gegen Kinderarbeit sind alle. Aber es macht wenig Sinn, nur Sonntagsreden zu halten«, erklärt SPD-Oberbürgermeister-Kandidat Pit Clausen. SPD und Grüne zitieren die Stadt München. Dort ist ein Kinderarbeitsverbot bereits umgesetzt, die Kommune also gehalten, nichts mit Kinderarbeit hergestelltes einzukaufen. Dies sei auch für Bielefeld möglich. Dann würde bei einem Vertragsabschluss eine entsprechende Selbstverpflichtung eingefügt. Halte sich der Vertragspartner nicht daran, habe dies zwar keine Auswirkungen mehr auf die laufende Auftragsvergabe. Dann aber könne die Stadt den Anbieter bei künftigen Ausschreibungen ausschließen.

Der angestrebte Ratsbeschluss könne den Konsumenten nichts vorschreiben, betont Inge Schulze, grüne Oberbürgermeisterkandidatin. An die BürgerInnen könne nur appelliert werden, keine Kinderarbeits-Produkte zu kaufen. Eine Möglichkeit: Auf das Transfair-Siegel achten. Eine Sensibilisierung gemeinsam mit Eine-Welt-Organisationen wie dem Welthaus, Kirchen oder Gewerkschaften halten sowohl Schulze wie auch Clausen für sinnvoll. »Ausbeuterische Kinderarbeit stellt die unterste Stufe der weltweiten Niedriglohnkonkurrenz dar«, betont denn auch der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske.


Das Welthaus Bielefeld setzt gegen Kinderarbeit auf schulische und berufliche Ausbildung und unterstützt dazu Initiativen in Peru, Brasilien, Burundi, Eritrea und Mosambik. Mehr Informationen unter www.welthaus.de oder in der August-Bebel-Str. 62, fon 986 48 -0.

Aktiv gegen Kinderarbeit ist auch Terre des Hommes. Die Organisation mit Sitz in Osnabrück im Netz unter: www.oneworldweb.de/tdh/themen/kinderarbeit/index.html

Um arbeitenden Kindern in Indien konkret zu helfen, führen ver.di und terre des hommes gemeinsam derzeit die Aktion »Schule statt schuften« durch