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Normannen in der Mensa (23.06.2004)



Mit einer Öffentlichkeitsoffensive traten am Montag und Dienstag sechs Mitglieder der rechten Burschenschaft Normannia-Nibelungen in der Universität auf. Sie verteilten Flugblätter, auf denen sie sich gegen »Vorurteile« über sie wenden. Sie seien nicht frauenfeindlich, denn Frauen seien bei ihnen gern gesehene Gäste, heißt es da. Zudem seien Burschenschafter weder intolerant noch Alkoholiker, auch wenn sie verdammt gerne Bier trinken würden, »oft und soviel der Zapfhahn hergibt«. Außerdem verwahren sich die Burschenschafter, bei denen vor einigen Jahren auch Horst Mahler einen Vortrag hielt, gegen den Vorwurf rechtsextrem zu sein. Dass sie am Dienstag neben ihren Flyern auch die Wochenzeitung »Junge Freiheit« verteilten, dürfte diesen Vorwurf nicht gerade entkräften: Die Zeitung wird vom NRW-Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft. Auf Aufforderung durch das Studentenwerk sammelten sie die »Junge Freiheit« wieder ein, nachdem sie zuvor versucht hatten Antifas, die ihnen die Arbeit abnehmen wollten, zu fotografieren.

Am Montag gibt es im Rahmen des Politischen Dienstags einen Vortrag über Burschenschaften mit dem Titel: Elite sein – Wie und für welche Gesellschaft sozialisiert eine studentische Korporation. Der Vortragende Stefan Peters ist ein Aussteiger aus einer Burschenschaft und promovierte über das Thema. Beginn der Veranstaltung ist um 19 Uhr in Hörsaal 15.