Webwecker Bielefeld: stukenbrock200401

Mahnung von Stukenbrock in die EU-Verfassung (01.09.2004)



Anlässlich des Antikriegstags finden auch in diesem Jahr Veranstaltungen auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof in Stukenbrock im Kreis Gütersloh statt. Im zweiten Weltkrieg wurden in dem Lager 65.000 sowjetische Kriegsgefangene ermordet. Unter dem Motto »Für eine Welt in Frieden« hat der Arbeitskreis ›Blumen für Stukenbrock‹ den diesjährigen Antikriegstag vorbereitet.

Eine der zentralen Forderungen in diesem Jahr: Die Mahnung von Stukenbrock – »und sorget Ihr, dass Frieden bleibt, Frieden zwischen den Menschen, Frieden zwischen den Völkern« soll Präambel der EU-Verfassung werden. Die Initiatoren der Gedenkveranstaltung auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof begründen dies mit dem Leid, dass die von Deutschland im 20. Jahrhundert begonnenen Kriege über die Völker gebracht haben. Daraus solle es nur die Schlussfolgerung geben, dass Kriege keine Mittel zur Lösung von strittigen Problemen sein dürfen.

Die nun auf 25 Staaten gewachsene Europäische Union würde die Chance bieten, dafür die Voraussetzungen zu schaffen, dass »von unseren Kontinent nur Frieden ausgeht«. Wir meinen: Die Mahnung von Stukenbrock sollte der Text der Präambel der Verfassung der EU werden.

Gegenwärtig werden im Gegenteil von den Regierungen Weichen für ein starkes militärisches Europa gestellt, schreibt der Arbeitskreis ›Blumen für Stukenbrock‹ in einer Erklärung. Kriege aber »schaffen nur neue Konflikte, wie der Irak zeigt und führen zu neuem Hass, zu Elend und den Tod vieler unschuldiger Menschen«.


Die Gedenk-Veranstaltung findet am Samstag, 4. September ab 15 Uhr auf dem Sowjetischen Soldatenfriedhof in Stukenbrock/ Kreis Gütersloh statt.

Sie beginnt mit einer Kranz und Blumenniederlegung auf dem Gräberfeld der 65.000 sowjetischen Kriegsgefangenen. Die Gedenkrede hält Luc Jochimsen, ehemalige Chefredakteurin Fernsehen des Hessischen Rundfunks. Weitere Informationen: www.blumen-fuer-stukenbrock.de

Am Freitag um 17 Uhr beginnt auf dem Gelände ein Antifa-Workcamp. Hier geht es unter anderem um die Frage: »Erinnern an die NS-Verbrechen – was hat Gedenken mit meiner Person und meinem Alltag zu tun?« Das Workcamp endet Sonntag Mittag. Nähere Informationen: www.antifa-workcamp.de.vu.

Die Geschichte des Lagers im folgenden WebWecker-Artikel