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Bereit für den großen Wurf (Teil 2)



Bürgerbeteiligung wird auch für unser soziales Netz notwendig. Aber Bürgernähe fordert eine fachlich hoch qualifizierte Begleitung bei Angehörigen- und Nachbarschaftshilfe. Dann kann eine in den Stadtteil gut integrierte Sozialstation kostengünstiger als andere Anbieter arbeiten und der Hilfsbedürftige behält die Möglichkeit eines selbstbestimmten Lebens in seinem angestammten sozialen Umfeld. Wir müssen aus Kostengründen neue Wege in der sozialen Versorgung gehen, aber unter Wahrung und Neuschaffung von qualifizierten einträglichen Arbeitsplätzen. Gerade im Bereich der Beratung ist die Qualität unseres sozialen Netzes durch die freiwerdenden Mittel zu verbessern.

Für Bürgernähe ist Bildung nicht nur ein Wirtschaftsfaktor. Bildung dient der persönlichen Entwicklung des Einzelnen. Wir wollen ein System von Gemeinschaftsschulen, das allen Kindern offen steht, jedes Kind individuell fördert und bis zur 10. Klasse alle Bildungswege offen hält. Bürgernähe möchte mehr wirkliche Ganztagsschulen in Bielefeld und die Angebote der bestehenden Ganztagsschulen erweitern. Wir plädieren für eine Neuordnung der Bielefelder Schullandschaft durch ein Bündnis aus Elterninitiativen, der Wirtschaft und den Bielefelder Schulen und Hochschulen – das nötige Potential ist in der Universitätsstadt Bielefeld vorhanden. Für die Lebensplanung vieler Bielefelder Familien ist die Berufstätigkeit beider Elternteile unabdingbar, Krabbelgruppen müssen genau wie Kindergartenplätze in genügend hoher Anzahl zur Verfügung gestellt werden.

Die Natur in Form von ausgedehnten Grün- und Waldflächen, Parks und Gärten ist ein prägendes Merkmal unserer Stadt Bielefeld. Diese Umwelt fördert und erhält die Lebensqualität in Bielefeld und die Gesundheit der Bürger/Innen. Wir wollen nicht in einer Beton- und Steinwüste leben. Deshalb müssen wir im eigenen Interesse jede Form von Natur und Umwelt im Bereich der Stadt Bielefeld schützen und fördern. Einer weiteren Zersiedelung, der Anlage von weiteren Verkehrsflächen und zusätzlicher Bodenversiegelung wollen wir entgegen wirken.

Wir wollen Fassaden- und Dachbegrünungen, sowie den Erhalt und die fachmännische Pflege von Großbäumen in der Innenstadt fördern. Wir sind für die Anlage eines Baumkatasters. Bürger/Innen sollen verstärkt Patenschaften für Bäume oder Grünenareale übernehmen können. Bürgernähe setzt sich für die Wiedereinführung einer überarbeiteten Baumschutzsatzung und eines eigenständigen Umweltdezernates in der Stadt Bielefeld ein. Die augenblickliche Ratsmehrheit beabsichtigt mit Billigung der SPD schleichend eine Aufgabe der stadteigenen Wasserversorgung. Vier vorhandene Wasserwerke mit etlichen Brunnen sind durch unterschiedliche Bebauungsplanungen gefährdet. Anstatt Wasser zu exportieren wird Bielefeld in Zukunft die benötigten Wassermengen importieren. Dadurch wird der Grundsatz »Wasser ist Leben« in Bielefeld in »Wasser wird man in Zukunft woanders kaufen müssen« geändert. Der Abnehmer zahlt die Zeche. Bürgernähe fordert die Umsetzung des Ratsbeschlusses von 1994, der vorsieht, Wasserschutzgebiete von jeglicher Bebauung freizuhalten. Für uns gilt das u.a. im Bereich der Wasserschutzgebiete an der Württemberger Allee, am Neubaugebiet Schilling, im Bereich der B61n, als auch im Bereich des Landeplatzes Windelsbleiche. Bürgernähe setzt sich für die genaue Beobachtung des sehr empfindlichen Stadtklimas ein, das vom Austausch unterschiedlich erwärmter Luftschichten und so genannter Kaltluftschneisen bestimmt wird. Geplante Baumaßnahmen müssen deshalb hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Stadtklima untersucht werden.