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Die letzte Zigarette (03.01.2005)





(aigiko) Rauchen ist einer der größten Risikofaktoren für die Gesundheit. Pro Jahr sterben 100.000 Deutsche an den Folgen des Tabakkonsums. Nichtrauchern gilt Rauchen als Selbstmord auf Raten. Die meisten Raucher geben vor, allen Risiken zum Trotz »gern« zu rauchen und ärgern sich nur im Stillen über ihre Abhängigkeit. Vielen scheint die Neujahrsnacht der geeignete Moment, vom Glimmstängel zu lassen.


Erste Hilfe für angehende NichtraucherInnen

Die körperlichen Entzugssymptome wie Nervosität, Konzentrationsschwäche und Traurigkeit klingen schnell ab. Das Durchhalten fällt schwerer. Fast ein Drittel der BundesbürgerInnen raucht. Ex-RaucherInnen haben also ständig den Stoff in der Nase, den es zu meiden gilt. Nichtrauchen liege im Trend, behauptet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA). Die Botschaft tröstet nicht, stehen deftigen Steuererhöhungen doch nur kaum sinkende Verkaufszahlen der Tabak-Konzerne gegenüber.

Das »Start-Paket zum Rauchverzicht« der BzgA soll den Ausstieg aus der Sucht erleichtern. Neben Informationsmaterial gehören auch ein »Relax-Ball« und eine Dose Pfefferminzpastillen zum Paket, das auf www.bzga.de bestellt werden kann. Unterstützung bietet auch das Beratungstelefon zur Rauchentwöhnung der BZgA unter (01805) 31 31 31.


Die nächsten Schritte

Die Krankenkassen informieren über Entwöhnungskurse in der Region, die sie in unterschiedlichem Maß unterstützen. Wer es ohne Nikotinpflaster und Kurse schaffen will, findet im Folgenden ein paar Tipps zur Überwindung der größten Probleme beim Aufhören. Anderen sein Vorhaben mitzuteilen bringt einen gewissen Zugzwang in die Angelegenheit. Außerdem ruft die Veröffentlichung möglicherweise Freunde auf den Plan. Vielleicht schließen sich Partnerin oder Partner an. Positives Feedback aus der Umgebung hilft durch die schwere Anfangszeit.

Meiden Sie in den ersten Wochen Orte, an denen Sie traditionell rauchen. Seien Sie Ihrer Gesundheit zuliebe ruhig mal ungesellig. Wenn Sie sich die Tasse Kaffee ohne Zigarette nicht vorstellen können, lassen Sie den Kaffee einfach weg. Trinken Sie lieber viel Wasser, Saft oder Tee. Lassen Sie sich vor allem nicht in Versuchung führen, den Glimmstängel durch Süßigkeiten zu ersetzen. Essen Sie frisches Obst und Gemüse oder kauen Sie zuckerfreie Kaugummis.


Belohnen Sie sich.

Körperliche Aktivität entspannt und hebt die Stimmung. Lassen Sie den Wagen stehen. Steigen Sie die Treppen hoch, statt den Lift zu benutzen. Gehen Sie schwimmen, walken, laufen oder besorgen Sie sich ein Springseil. Ihre Nervosität wird sich in Luft auflösen. Wenn Sie das Geld, das Sie für Tabak ausgegeben hätten, in ein Sparschwein stecken, müsste bald das Paar Schuhe drin sein, von dem Sie schon lange träumen. Belohnen Sie sich.

Sparen Sie sich Ausreden. Weder gute noch schlechte Nachrichten sind eine Entschuldigung fürs Rauchen. Machen Sie sich jeden rauchfreien Tag bewusst, dass Sie eine Sucht besiegen und Ihrer wie anderer Gesundheit dienen. Tun Sie der Welt einen weiteren Gefallen, indem sie nicht zum militanten Nichtraucher werden. Sie machen sich lächerlich, wenn Sie sich selbst etwas verbieten und es darum auch allen anderen vermiesen müssen. Nikotin-Süchtige haben ein Problem, das die Rentenkasse schont und über die Tabaksteuer ganz erheblich zur Sanierung der gesetzlichen Krankenkassen beiträgt. Es besteht also kein Grund, Rauchern die Wertschätzung zu versagen.

Hadern Sie nicht zu sehr, wenn Sie scheitern. Die Rückfallquote ehemaliger Raucher liegt bei über fünfzig Prozent. Denn wer den Entzug hinter sich hat, wird immer wieder ein Teufelchen auf seiner Schulter spüren, das flüstert: »Wäre es nicht fein, genau jetzt eine zu rauchen! Los, steck Dir endlich eine an. Nur diese eine. Was soll schon passieren?« - Sie können es wieder probieren, mit dem Rauchen aufzuhören. Ihr Körper gewinnt durch jeden rauchfreien Tag.

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