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Fast reibungsloser Start des ALG II in Bielefeld (12.01.2005)



Die Agentur für Arbeit in Bielefeld musste die politischen Beschlüsse der Bundesregierung umsetzen und bei Hartz IV kräftig auf die Tube drücken. Da lange vieles unklar war, wurde ein Großteil der Arbeit im Dezember geleiset. Ergebnis des schlechten Managements: 4.300 Überstunden. Da die wieder abgefeiert werden müssen, dürften sie in 2005 in der Beratung und Betreuung fehlen. Auf die Idee, zumindest kurzfristig in der heißen Phase Arbeitsplätze zu schaffen, kam offenbar niemand. Trotzdem wolle man die Agentur in diesem Jahr in ein »modernes Kundenzentrum« umbauen. Bei der Agentur für Arbeit ist man zunächst einmal glücklich, das heillose Chaos der vergangenen Wochen überstanden zu haben.



Der Agenturschluss fand am 3. Januar symbolisch statt: Die politischen Proteste machten auf die soziale Härte aufmerksam, änderten aber nichts daran, dass das neue Arbeitslosengeld II zum 1. Januar eingeführt wurde. Die Bielefelder Agentur für Arbeit hat alles rechtzeitig geschafft und auch die Computerpanne überstanden, die bei einigen Leistungsbeziehern falsche Kontonummern ausspuckte, überstanden. Peter Glück. Leiter der Agentur für Arbeit, bedankt sich deshalb ausdrücklich bei allen Kreditinstituten, die die pünktliche Auszahlung trotz falscher Kontonummern sicher gestellt hätten.

Von den an 19.782 Arbeitslosenhilfebezieher im Bielefelder Agenturbezirk versandten Arbeitslosengeld II (ALG II) - Anträgen wurden bis zum 30. Dezember 2004 19.392 oder 98 % entgegen genommen. Davon wurden 63 Prozent bewilligt, 6 Prozent oder 1.230 Anträge wurden abgelehnt. In gut 6.000 Fällen habe sich die Antragsstellung auf sonstige Weise erledigt: Arbeitsaufnahmen, Rentenbezug oder Umzug nennt Joachim Schwarz, Teamleiter der Bielefelder Agentur für Arbeit als Beispiele.

Die Reform sei durch den großen Einsatz von 72 Mitarbeitern aus dem eigenen Haus und unterstützt von Mitarbeitern der Telekom, der Stadt und auch der Post und der Bahn umgesetzt worden. »In den letzten Woche waren dann sogar 164 Mitarbeiter im Einsatz, um die pünktliche Bearbeitung der Anträge sicher zu stellen«, sagt Schwarz. Ab Ende November wurde zwischen 5 und 22 Uhr im Schichtdienst gearbeitet. Ca. 4.300 Überstunden wurden geleistet“, sagt Schwarz, der sich noch mal ausdrücklich bei seinem Team bedankt. Für 2005 stehe nun der Umbau der Agentur in ein »modernen Kundenzentrum um«, sagt Glück.