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Schleckereien in Maßen (23.11.2005)



Spekulatius und Dominosteine, Zimtsterne und Stollen – in den Geschäften bestimmen weihnachtliche Leckereien jetzt endgültig das Sortiment. Und trübe Stimmung an dunklen Novembertagen verleitet obendrein zum Griff nach adventlichem Zuckerwerk. »Vor allem für Kinder und Jugendliche, die mit Fettpölsterchen und Übergewicht zu kämpfen haben, ist die Zeit bis zum Fest eine doppelt schwere Belastungsprobe«, weiß die Verbraucherzentrale NRW. Die guten Vorsätze fürs bewusste Essen gehen dann entweder schnell im Weihnachtsrummel unter oder werden angesichts der vielen Verlockungen zur kiloschweren Last.

Die Verbraucherzentrale NRW rät Eltern, Süßigkeiten, fette Snacks und Süßgetränke in Maßen zu dulden, das heißt, ein »Schleck« wie zum Beispiel Gebäck, Nascherei oder Süßgetränk pro Tag darf sein. Die Ernährungsempfehlungen für übergewichtige Kinder sehen reichlich pflanzliche Lebensmittel und kalorienarme oder -freie Getränke vor, raten zu einem mäßigen Konsum von tierischen Lebensmitteln sowie zu einem sparsamen Umgang mit Koch- und Streichfetten.

Die eigene Hand erspart Kalorienzählen und leidiges Abwiegen, denn sie hilft ganz praktisch, Essmengen zu portionieren und richtig einzuschätzen. Bei Süßigkeiten bemisst sich eine geeignete Portion nach der Menge, die in die Kuhle einer Kinderhand passt. Im Übrigen gilt: Als Handmenge für eine Nudel- oder Reisportion kann die geballte Faust herhalten, beim Brot bestimmt die ganze Handfläche die richtige Portion, für Obst und Gemüse sind die gefüllten Handschalen die geeigneten Portionierer. Und bei Käse, Wurst und Fleisch sorgt der Handteller fürs rechte Maß.

Auf Weihnachtsmärkten, im Supermarkt oder beim Bäcker um die Ecke – fürs Taschengeld finden sich gerade in der Vorweihnachtszeit viele Umschlagplätze, um die Barschaft in Zuckerwerk umzumünzen. Statt rigide das Vernaschen des Taschengeldes zu verbieten, hilft eine mit Süßigkeiten für eine Woche bestückte »Naschbox«, Schnuckereien zu rationieren. Das Kind kann hierüber dann selbstständig verfügen und lernt zugleich, damit hauszuhalten.
Waren bis vor einigen Jahren süße Mittagessen durchaus üblich, scheinen sie mittlerweile aus der Küche und vom Tisch fast verbannt. Diese Alles-oder-Nichts-Methode hat jedoch dazu geführt, dass Kinder häufiger heimlich und unkontrolliert am Nachmittag nach Schleckereien greifen. Warum also nicht das »Süße« anbieten, um so den Konsum von Süßigkeiten zu drosseln und dennoch den Gaumen zu erfreuen? Milchreis mit Dörrobstkompott zum Beispiel ist im Winter ein Hochgenuss.


Weitere Hilfestellungen finden Eltern übergewichtiger Kinder in dem Ratgeber »Wie Ihr Kind abnehmen kann« der Verbraucherzentrale NRW. Das 220-seitige Hardcover-Buch ist für Selbstabholer für 14,90 Euro in der Bielefelder Beratungsstelle erhältlich. Per Post kommt es – gegen Rechnung – für zusätzlich 2,50 Euro für Porto und Versand auch ins Haus. Bestellanschrift: Versandservice der Verbraucherzentralen, Adersstr. 78, 40215 Düsseldorf. Oder unter www.verbraucherzentrale-nrw.de/ratgeber