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Petizid-Alarm bei real und Lidl (07.12.2005)





Nicht so rund, nicht so glatt, aber sicher ohne Pestizide: Ein Bioapfel



Bundesweit vor 120 Supermärkten protestierten Greenpeace-Gruppen am vergangenen Samstag gegen Pestizide im Essen. Auch die Bielefelder Greepeace-Gruppe war mit zwei Ständen vor dem real-Markt an der Teutoburger Straße und dem Lidl-Markt an der Heeper Straße aktiv.

Lidl und real schnitten bei dem am 28. November von Greenpeace veröffentlichten Supermarkt-Ranking am schlechtesten ab. Nach der Untersuchung von Greenpeace sollen die beiden Ketten stark mit Pestiziden belastetes Obst und Gemüse anbieten. Pestizidbelastete Lebensmittel können Hormonhaushalt und Immunsystem beeinträchtigen, Krebs auslösen oder das Nervensystem schädigen. Greenpeace erstattete in 26 Fällen Anzeige gegen Lidl, in elf Fällen gegen Metro.

»Bei Lidl und real gibt's das meiste Gift fürs Geld«, sagt Theda Schröder von der Greenpeace-Gruppe Bielefeld. »Wir verlangen von den Supermarktketten eine Sofort-Garantie, dass sie die gesetzlichen Grenzwerte zu 100 Prozent einhalten und in Zukunft möglichst ganz pestizidfreies Obst und Gemüse anbieten«. Uneingeschränkt empfehlenswert sei bisher nur Bio-Ware. Denn nur der kontrollierte Bio-Anbau verzichte generell auf chemische Spritzmittel.

Die Greenpeace-Aktivisten informieren vor Ort die Supermarkt-Kunden und verteilen den neuen Greenpeace-Ratgeber »Pestizide aus dem Supermarkt«. Dieser ist das Ergebnis eines Großtests des Greenpeace-EinkaufsNetzes, bei dem im September in Deutschland, Österreich und der Schweiz 658 Proben gekauft und im Labor auf 300 Pestizid-Rückstände getestet wurden.

In die Kategorie Rot – das heißt »nicht empfehlenswert« – fielen bei Lidl 32 Prozent, bei real 30 Prozent des untersuchten Obstes und Gemüses. Bei 21 Prozent der getesteten Lidl-Ware und bei 19 Prozent der getesteten real-Ware wurden sogar die gesetzlichen Höchstmengen erreicht oder überschritten. Greenpeace zeigte die Supermarktketten darauf hin wegen wegen 17 Überschreitungen gegen die gesetzlichen Höchstmengen. Zudem hat die Umweltschutzorganisation sowohl gegen real und Lidl Anzeigen gestellt, da Obst und Gemüse angeboten wurde, das für Kleinkinder akut gesundheitsgefährdend sei. Sechs deutsche Lidl- sowie sechs real-Proben enthielten auf Bundesebene nicht zugelassene Pestizide und wurden ebenfalls zur Anzeige gebracht.

Keiner der getesteten Supermärkte konnte mit seinem Obst- und Gemüseangebot wirklich befriedigen. Die Unterschiede zwischen den Ketten sind jedoch beachtlich. Im Vergleich am besten schnitt der Discounter Aldi ab. Im Mittelfeld lagen die Vollsortimenter Edeka/Spar, Tengelmann und Rewe. Schlusslichter bildeten Lidl und real.


Weitere Informationen zur Untersuchtung unter: www.einkaufsnetz.org Dort kann auch der Ratgeber bestellt werden.