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Holocaustleugner wollen Kreuz (14.12.2005)



In Sachsen sorgt zur Zeit eine alte Bekannte aus Ostwestfalen-Lippe, Ursula Haverbeck-Wetzel, für einige Aufregung. Die Hausherrin des rechtsextremen Collegium Humanum in Vltoho hat bereits 1992 einen Verein »Gedächtnisstätte für die Opfer des Zweiten Weltkrieges durch Bomben, Verschleppung, Vertreibung und in Gefangenenlagern« gegründet. Der Verein will jetzt im sächsischen Borna ein zwölf Meter hohes Kreuz für die deutschen Kriegsopfer aufstellen.


Von Robert Schwarz

Ursula Haverbeck-Wetzel scheint ein Faible für Vereine mit skurrilem Namen zu haben: So gründete sich in ihrem Collegium Humanum in Vlotho im November 2003 der »Verein zur Rehabilitierung der wegen des Bestreitens des Holocaust Verfolgten«. Der Name des Vereins ist Programm: Holocaustleugner wie Ernst Zündel oder auch Horst Mahler sollen durch den Verein unterstützt werden, außerdem soll er Geschichtsrevisionismus wieder salonfähig machen.

Dazu passt, dass Haverbeck 1992 den Verein »Gedächtnisstätte für die Opfer des Zweiten Weltkrieges durch Bomben, Verschleppung, Vertreibung und in Gefangenenlagern« gegründet hat. Der suchte jahrelang nach einem Gelände für eine solche Stätte, inzwischen ist der Verein offensichtlich fündig geworden. In der sächsischen Kleinstadt Borna soll auf einem ehemaligen Bergbaugelände ein zwölf Meter hohes Eisenkreuz aufgestellt werden.

Vertreten wird der Verein durch Hajo Herrmann, der bisher unter anderem die Holocaust-Leugner David Irving, Otto Ernst Remer und Fred Leuchter als Anwalt unterstützte. Eigentümer des Geländes ist Ludwig Limmer, Architekt aus Nordrhein-Westfalen. Den »Dresdner Neuesten Nachrichten« zufolge sollen die Gedenkstätte und ein geplantes Dokumentationszentrum laut Limmer von »Auslandsdeutschen, die heute in Kanada und Südamerika leben,« finanziert werden. 250.000 Euro hätten die »Heimatvertriebenen« für eine Stätte der Besinnlichkeit spendiert. Ein erster Teil dieser Stätte ist nach Angaben der Leipziger Volkszeitung bereits fertiggestellt. »Dort ist bereits ein Teil des Areals im Stile eines germanischen Thingplatzes gestaltet worden«, berichtet die Zeitung.