Webwecker Bielefeld: hexenjagd02

»Hexenjagd« gegen Neonazi? (Teil 2)



Dass das Wunschdenken ist, zeigt ein Blick an die Universität Bielefeld. Dort sind zur Zeit mindestens zwei Studierende eingeschrieben, die zumindest Verbindungen zur rechtsextremen Musikszene haben. Der eine tummelt sich in rechtsextremen Gothic- und Black-Metal-Kreisen (WebWecker berichtete), der andere, Hendrik Stiewe, betreibt ein Label namens wewelsburg-rec.com. Dort erschien zum Beispiel ausgerechnet am 20. April eine Platte der Band »Ulfhethnar« namens »Von deutscher Art«. Für Freunde dieser Band hatte Stiewe noch etwas Besonderes parat: »Zusammen mit der Ulfhethnar CD bieten wir Euch ein auf 88 Stück limitiertes T-Hemd an«, heißt es auf der Internetseite. Auf der Vorderseite des abgebildeten »T-Hemds« prangt die »Schwarze Sonne«, ein Relief das in der SS-Kultstätte Wewelsburg zu bewundern ist.

Die Lieder der Band tragen Titel wie »Kameradengrab«, »Neue Weltordnung« oder »Noch in Ketten«. In letzterem Lied heißt es: »Deutschland noch liegst du in Ketten, zerschunden deine Herrlichkeit, jeden Tag stirbst du aufs Neu, doch fern am Horizont naht unsre Zeit«. Da ist dann davon die Rede, dass »Deutschland noch geknechtet, unterjocht von fremder Herrscher Hand« sei und der »entfacht dereinst aufs Neu der Brand« sei, wenn »ein eis’ger Sturm ergreift das Land«.

Es gibt sie also, die rechtsextremen Studenten, auch an der Uni Bielefeld. In der Studierendenvertretung haben sie hier jedoch nichts verloren. Dass dies an anderen Hochschulen andres sein könnte, zeigt der »Dank«, der einer linken Studierendenvertreterin der Uni Köln per mail zugegangen ist. »Durch eure Berichterstattung und Hetze gegen Hartenfels und andere Deutsche, zeigt ihr der Welt, wie intolerant doch die Toleranten sein können«, schreibt »ein deutscher aus einem NRW AStA«. Er fügt hinzu: »Tja, liebe Feinde, wir sind unter euch.« Es ist zu befürchten, dass »der Deutsche« die Wahrheit schreibt.


Auf der Homepage der Alternativen Listefindet sich eine umfangreiche Materialsammlung zur Affäre Hartenfels.