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Elektroschrott demnächst kostenlos (08.03.2006)





Elktroschrott gibts reichlich: Hier alte Telefone


Von Manfred Horn

Computer, Fernseher, Stereoanlagen, aber auch Wasch- und Spülmaschinen: Viele Haushalte gleichen inzwischen Technologieparks. Immer neue Innovatitionen und verringerte Haltbarkeit seitens der Hersteller sorgen im Laufe der Jahre für einen enormen Durchlauf: Was nicht mehr gebraucht verkauft werden kann, landet auf dem Müll.

Früher wurde Elektroschrott oft illegal entsorgt: In dem Waldstück um die Ecke. Dies ist in den vergangenen Jahren besser geworden. Doch wer sich um eine legale Entsorgung bemühte, musste in die Tasche greifen: Egal ob Sperrmüll oder Wertstoffhof, die Entsorgung durch die Stadt kostete.

Am 24. März nun tritt das Gesetz zur Rücknahme und von Elektro-Altgeräten in Kraft, kurz ElektroG. Noch von der alten rot-grünen Bundesregierung beschlossen, bedeutet dies für den Endverbraucher, dass jeglicher Elektroschrott nichts mehr im Hausmüll zu suchen hat. Künftig wird ein Symbol auf allen Elektrogeräten zu finden sein: Eine durchgestrichene Restmülltonne zeigt an, dass das Altgerät nicht in den Restmüll gegeben werden darf. Die Entsorgung über diesen Weg ist ab 24. März verboten. Bei Verstößen sieht das neue Gesetz allerdings keine Bußgelder vor.

Im Gegenzug ist der Bielefelder Umweltbetrieb wie andere kommunale Entsorger auch verpflichtet, die Elektrogeräte kostenlos entgegenzunehmen. Die Hersteller sind künftig in der Pflicht, dass die Altegeräte sachgerecht verwertet werden. Denn vieles aus den alten Geräten lässt sich noch recyclen.


Vielleicht sogar bessere Produkte

Mit dem ElektroG setzt die Bundesregierung eine EU-Richtlinie um. Im Gesetz ist auch festgehalten, dass den Herstellern künftig die Verwendung von giftigen Substanzen bei der Herstellung von Elektrogeräten verbietet. Auch dies ist die Umsetzung von EU-Recht. Experten gehen davon aus, dass sich die Produkte auch sonst verbessern könnten: Denn wenn die Hersteller ihre Elektroware nach Gebrauch wieder zerlegen müssen, um die Rohstoffe zu recyclen, dann bauen sie vielleicht auch wieder Geräte, die leichter zugänglich sind. Dies würde für den Endverbraucher bedeuten, dass Reperaturen künftig wieder leichter werden könnten. Denn viele aktuelle Produkte haben nicht einmal Schrauben, um das Gehäuse zu öffen.

Damit werden die Elektronikprodukte in die Zange genommen: Umweltneutralere und weniger gesundheitsgefährdende Herstellung einerseits, andererseits geordnetere und recycleorintierte Rücknahme andererseits.

Die Hersteller, die vorsorglich schon mal Preiserhöhungen in Aussicht gestellt haben, da das neue System zusätzliche Kosten verursache, werden künftig in einem Altgeräte-Register eingetragen. Hierzu wurde die Stiftung »Elektro Altgeräte Register« gegründet. Sie soll auch die Abholung des Elektroschrotts von den kommunalen Sammelstellen organisieren. Ziel ist laut Gesetz dabei, mindestens vier Kilo Elektroschrott pro Einwohner und Jahr zu sammeln und auszuwerten.

Eine Ausnahme gilt für den Verbraucher allerdings weiterhin: Lässt er die Elektrogeräte abholen, zum Beispiel über den Sperrmüll, muss dafür weiter gezahlt werden. Kostenlos ist die Entsorgung nur über die Wertstoffhöfe der Stadt.


Weitere Informatioen beim Bundesumweltamt: www.umweltbundesamt.de
Informationen für Händler und Hersteller: www.ear-projekt.de

Wertstoffhöfe in Bielefeld:

Wertstoffhof Mitte
Eckendorfer Str. 57
33609 Bielefeld
Telefon: 0521 / 51-3230
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 8-17 Uhr
Samstag 8-14 Uhr

Wertstoffhof Süd
Senner Hellweg / Ecke Osningstraße
33659 Bielefeld
Telefon: 0521 / 515303
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 8-17 Uhr
Samstag 8-14 Uhr

Wertstoffhof Nord
Engersche Straße 245
33611 Bielefeld
Telefon: 0521 / 3296401
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 8-17 Uhr
Samstag 8-14 Uhr