Webwecker Bielefeld: Payback02

Punktet der Datenschutz? (Teil 2)



Wie unsicher solche Daten sind, hat jüngst der Skandal um Kundendaten der Lufthansa gezeigt. Die Lufthansa ließ im Gefängnis Glasmoor in Norderstedt abgeflogene Flugscheine von Häftlingen glätten, säubern und sortieren, um die Tickets anschließend zu scannen und abzurechnen. Durch die Hände der Häftlinge gingen auch etliche Miles&More Gutschriften. Nach einem Bericht des ›Hamburger Abendblatts‹ schmuggelten einige Häftlinge »neben geheimen Daten in großem Stil auch abgeflogene Lufthansa-Tickets aus dem Gefängnis«. So gelangten unter anderem Details über eine Reise des Models Claudia Schiffer auf den Daten-Schwarzmarkt, samt der ›geheimen‹ Nummer ihrer American-Express Karte. Die Ereignisse in der Haftanstalt belegen die Befürchtungen von Datenschützern: Der Handel mit vertraulichen Daten blüht.

Um das Bewusstsein über die Fallstricke der Payback-Karte zu schärfen, hat der Verein FoeBud seit über einem Jahr eine eigene Karte im Umlauf: Sie nennt sich ›Privacy-Card‹. Über 1500 Menschen nutzen diese bereits. Diese Karte funktioniert überall dort, wo auch Payback-Karten angenommen werden. Allerdings lassen sich für die Unternehmen keine Konsumprofile erstellen: Alle Punkte aller Privacy-Karten werden dem Verein FoeBud gutgeschrieben. Seit Dezember 2001 bekommt FoeBud keine Punkte mehr gutgeschrieben. Dazu ist nach Ansicht des FoeBud Payback allerdings verpflichtet. Der FoeBud klagt deshalb vor dem Amtsgericht München auf Einhaltung der Teilnahmebedingungen. Am 3. September, nach zweimaliger Verschiebung, will das Amtsgericht das Urteil verkünden. FoeBud setzt auf ein Urteil »pro Verbraucherschutz und Wahrung der informationellen Selbstbestimmung«.


FoeBud im Netz: www.foebud.org
Verbraucherlobby in den USA: www.nocards.org