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Die Verlierer der Wahl (Teil 2)



Enttäuscht ist auch der FDP-Kandidat Gregor vom Braucke. »Wir lagen in den Umfragen lange Zeit zwei Prozent vor den Grünen«, sagt er. Das Zweitstimmenergebnis im Bund sei »nicht so toll« gewesen, allerdings habe man im Vergleich zur Wahl 1998 das Erststimmenergebnis in Bielefeld verdoppelt.

Eine wesentliche Ursache für das mäßige Abschneiden der FDP sieht vom Braucke in der Person Jürgen Möllemanns. Hatte sich vom Braucke vor der Wahl noch demonstrativ hinter den FDP-Landesvorsitzenden gestellt, hält er Möllemann jetzt für »unberechenbar«. Er fordert, Möllemann müsse als Landesvorsitzender abgelöst werden. Damit ist er der Meinung von dreivierteln der FDP-Delegierten für den Sonderparteitag am 7. Oktober, der über die Zukunft Möllemanns entscheidet. Eine Vermittlungsinitiative von prominenten FDP´lern aus OWL mit Gudrun Kopp (MDB), Günther Nolting (MDB) und Joachim Schultz-Tornau (MDL) war in der vergangenen Woche gescheitert. Die Delegation konnte Gudio Westerwelle nicht überzeugen, sich mit Möllemann zu versöhnen.

Vom Braucke will auf jeden Fall weiter in der FDP politisch aktiv bleiben. In welchem Umfang, hänge auch von der Entscheidung des Sonderparteitags am 7. Oktober ab: »Die Ablösung Möllemanns ist Voraussetzung dafür, dass ich mich engagiere«. Zunächst will vom Braucke aber in den Urlaub fahren und seine politischen, beruflichen und persönlichen Interessen sortieren. Und sollte vom Braucke seine persönliche Einheit wieder zusammenbekommen und Möllemann als Landesvorsitzender abgelöst werden, könnte es sein, dass vom Braucke bei der nächsten Kommunalwahl für den Rat der Stadt Bielefeld kandidiert.