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Lokale Agenda in OWL



Lokale Agenda in OWL

Langer Atem

"Lokale Agenda 21 in OWL - Blick zurück nach vorn", ein Workshop in Bielefeld

<SMALL class=bu>Agenda 21 macht Freude</SMALL>
Einen langen Atem trauten sich die Teilnehmer einer Reflexions-Tagung zu den Ergebnisse der Lokalen Agenda 21 in den Kreisen von Ostwestfalen-Lippe zu. Sie finden die Lokale Agenda in ihren Landkreisen spannend, sie halten sie trotz aller Schwierigkeiten für sinnvoll und wertvoll und wollen weiter machen. Geduld braucht man eben. Die Zivilgesellschaft sei noch ungeübt, meinte einer der 15 TeilnehmerInnen des Workshops "Lokale Agenda in OWL- Blick zurück nach vorn" am 8. September in der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld.

Eingeladen hatten zu der ganztägigen Reflexion die Stadt Bielefeld, die Verbraucher-Zentrale, NRW, Beratungsstelle Bielefeld und die "Hausgemeinschaft für Umwelt und Arbeit" des Bielefelder Umweltzentrums. Gefördert wurde die Veranstaltung vom NRW-Umweltministerium. Verschwiegen sei nicht, dass die Tagung von durch den Agenda-.Prozess in der Stadt Bielefeld frustrierten Agenda-AktivistInnen organisiert wurde, die wissen wollten, ob ein Agenda-Prozess wie in Bielefeld scheitern und das Bürgerinnen-Engagement so sehr frustrieren muss.

Muss er nicht, wie die auf der Tagung diskutierten Beispiele von Agenda-Arbeit in der Region zeigte. In Minden konnte im Zeichen der Lokalen Agenda 21 ein Frauennetzwerk von Frauen aller (politischer) Couleur initiiert werden., in Espelkamp führt man die Agenda gemeinsam mit einer Partnerstadt in Brandenburg nahe der polnischen Grenze durch, in Paderborn organisierte die Universität einen Agenda-Prozess mit strengem inhaltlichen Ablauf.

Die Agenda-Arbeit in Höxter wird von einem unabhängigen Moderator aus der Erwachsenenbildung initiiert und begleitet, der für drei Jahre von der Sparkasse finanziell gefördert wird. Die Unabhänigigkeit der Moderation scheint eine gute Voraussetzung für einen erfolgreichen Agenda-Prozess sein, da der/die Moderator/in im Gegensatz zu städtischen Agenda-Beauftragten nicht in eine Weisungshierarchie eingebunden ist und freier mit allen am Agenda-Prozess Beteiligten über Sinn und Zweck der Lokalen Agenda 21 sprechen kann.

<SMALL class=bu>Auch in der Pause: Lokale Agenda 21 ein nie endendes Thema, Foto: Bopp</SMALL>

Sinnvoll scheint auch eine interne Agenda in der Stadtverwaltung, wie in Löhne erprobt, zu sein, da dann die Stadtangestellten erst einmal über den Prozess informiert sind. Sie können dann den Gedanken nach außen tragen. Denn allzu wenig, darin waren sich die TeilnehmerInnen einig, ist bei den BürgerInnen über die Agenda 21 bekannt. Informationsarbeit tut not.

Außerdem sollte man den Begriff "Lokale Agenda 21" nicht so hoch hängen. Sinnvoll seien Projekte, die mehr Beteiligung der BürgerInnen in einem Kreis oder einer Stadt fördern. Nicht immer machen da Politik und Verwaltung mit. Als Agenda-Beauftragte/r oder -Moderator/in muss man Geduld haben und sehen , wo Agenda-Projekte in der Kommune am sinnvollsten unterzubringen sind, dass kann auch beim Stadtmarketing sein. Agenda 21 ist vielfältig, lässt viele Projekte zu, nur beliebig sollte sie nicht werden.

Die Tagung in Bielefeld fand auch aufgrund er professionellen Moderation von Marle Kopf (Verbraucherzentrale) und Margarete Rühl (Büro für Moderation und Bürgerbeteiligung) in einer sehr guten Atmosphäre und bot einen sehr engagierten und nachdenklichen Austausch. Alle TeilnehmerInnen sprachen sich für eine weitere Tagung im nächsten Jahr aus.

Die Veranstaltung und die bisherigen Ergebnisse der Lokalen Aagenda 21 in den Kreis in OWL werden dokumentiert. Anfragen zur Dokumentationan Margarete Rühl, Mail HUAev@t-online.de, Tel.: 0521/60989, Fax 0521/173294.

Ergebnisse der NORA-Konferenz

Regionale Projektideen der Agenda 21 Fünfundzwanzig BürgerInnen und VertreterInnen von Initiativen und Verbänden aus ganz OWL trafen sich am 9. September 2000 in Bielefeld zur Konferenz "Zukunftsfähige Regionalentwicklung und Strukturpolitik in OWL", die vom Netzwerk OWL für Regionale Agenda (NORA) organisiert worden war. Ziel der Veranstaltung war es, Schritte zur regionalen Vernetzung der Agenda 21 für Umweltschutz, zukunftsfähige Wirtschaftsweisen und soziale Gerechtigkeit zu entwerfen. Der Leiter der Agenda-Projektgruppe in der Bezirksregierung, Dr. Hans-Joachim Keil, stellte Ansatzpunkte der politischen Beteiligung auf der regionalen Ebene dar. Dr. Holger Kreft, Berater der Modellregion Märkischer Kreis, berichtete über die dort entwickelte regionale Nachhaltigkeitsinitiative. Zwei Arbeitsgruppen entwarfen konkrete Projektideen: Mit einem gelben Punkt an der Windschutzscheibe sollen Autofahrer Mitfahrgelegenheiten anbieten und sich so ihre Benzinkosten mit Mitfahrern teilen. Auch für den Bildungsbereich gab es Ideen: Ein OWL-Weiterbildungsführer soll entwickelt werden, in dem Bildungseinrichtungen ihre Angebote zu Themen der Agenda 21 publik machen können. Für Schulen soll ein Wettbewerb um das beste Projekt globalen Lernens initiiert werden. Zum nächsten Plenum treffen sich die Gruppen am 25.Oktober 2000 um 16.30 im Welthaus Bielefeld