Webwecker Bielefeld: Offene Ganztagsschule als Erfolgsmodell (27.09.2006)

Offene Ganztagsschule als Erfolgsmodell (27.09.2006)



Diskutierten über die Offene Ganztagsschule: (v.l.n.r.) Kirsten Hopster, Dr. Inge Schulze, Eva-Maria Schwarze und Petra Jäger


Fast 60 Interessierte waren am vergangenen Montag in die Bückardtschule gekommen, um sich den Fortgang der Offenen Ganztagsschule zu informieren. Eingeladen hatte die grüne Ratsfraktion.

Die Leiterin der Plaßschule, Eva-Maria Schwarze, erläuterte den Umbau ihrer Schule zur Offenen Ganztagsschule sowie das pädagogische Konzept der Plaßschule, an der derzeit 73 von 290 Schüler das Ganztagsangebot wahrnehmen. Mehr als 1.200 Schüler an Offenen Ganztagsschulen betreut mittlerweile der AWO-Kreisverband, der an zahlreichen der derzeit mehr als 40 OGS-Schulen als Träger vertreten ist. Die zuständige Referentin Kirsten Hopster stellte die vielfältigen Angebote vor, an deren Zustandekommen auch viele Vereine und außerschulische Einrichtungen beteiligt seien. Sie begrüßte das mittlerweile vorbehaltlose Zusammenwirken von Schulen und Jugendhilfeträgern und sieht die OGS in Bielefeld, trotz einiger Schwachpunkte, eher als Erfolgsmodell.

Petra Jäger, Elternpflegschaftsvorsitzende der Stapenhorstschule, hat derzeit bereits das zweite Kind im Offenen Ganztag, den sie begrüßt, weil er den Kindern hilft beim selbständigen Gestalten ihrer Freizeit und letztendlich auch den Eltern notwendige Freiräume verschaffe. Moderatorin Inge Schulze zeigte sich erfreut vom großen Zuspruch, den die OGS mittlerweile in Bielefeld gefunden hat und bezweifelte, dass das vom Land vorgegebene Ziel einer 25-prozentigen Versorgung aller Grundschüler tatsächlich ausreichend sein wird.

In der anschließenden Diskussion ging es um die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter der Ganztagsangebote, um die Kosten für die Eltern sowie um die Qualität und den Umfang der OGS-Angebote. Dabei wurde deutlich, dass auch von Eltern und Erziehern die OGS als sinnvolles und ausbaufähiges Modell gesehen wird. Aus der Offenen Ganztagsschule solle möglichst schnell ein Regelangebot werden, welches allerdings auch Vollzeit-Beschäftigte vorzuhalten hätte, um qualitätsvolle Arbeit zu gewährleisten. Wie ein solcher wünschenswerter Ausbau zu finanzieren sei, musste jedoch zunächst offen bleiben.