Webwecker Bielefeld: multikultiausbildung01

»Nicht gerade mit Ruhm bekleckert« (23.07.2003)



Interkulturell
Alles so schön bunt hier! Doch noch wenige MigrantInnen bekommen zur Zeit einen Ausbildungsplatz





Anlässlich der ersten Interkulturellen Berufs- und Informationsbörse, die am vergangenen Mittwoch in der Ravensberger Spinnerei stattfand, appellierte Oberbürgermeister Eberhard David an Betriebe und Unternehmen, sich stärker um die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu bemühen.

Die grüne Ratsfraktion kritisiert, es falle auf, dass die Stadt Bielefeld selbst sich hierbei »nicht gerade mit Ruhm bekleckert«. Bei der jüngsten Stellenausschreibung für Auszubildende beziehungsweise Nachwuchskräfte für die Verwaltungslaufbahn würde jeder Hinweis darauf fehlen, dass die Stadt Bielefeld insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund ermutigen will, sich zu bewerben. Dabei hat die Stadtverwaltung aus Sicht der Grünen großen Nachholbedarf bei der Beschäftigung ausländischer MitarbeiterInnen beziehungsweise bei deren Ausbildung. Nach Angaben des Personal- und Organisationsamtes der Stadt liegt der Anteil ausländischer Beschäftigter mit 7,6 % weit unter dem Anteil von MigrantInnen in der Stadt, die rund 12 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Noch schlechter sieht es im Bereich der Ausbildung aus: hier liegt der Anteil der Bewerbungen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und der dann eingestellten MigrantInnen bei lediglich rund zwei Prozent. Auch vor dem Hintergrund der derzeit laufenden Landesinitiative »Interkulturelle Öffnung der Verwaltung«, sehen die Grünen einen erheblichen Nachholbedarf.

Klaus Rees, grünes Mitglied im Finanz- und Personalausschuss fordert: »Der Oberbürgermeister sollte noch vor den Schulferien in die Öffentlichkeit gehen und besonders die Gruppe der Jugendlichen mit Migrationshintergrund zur Bewerbung um einen Ausbildungsplatz bei der Stadt auffordern. Nur so kann die Stadt ihrer zweifellos bestehenden Verpflichtung zur Ausbildung auch solcher Jugendlicher gerecht werden.«