Kameras in Drogenberatung?

Voraussichtlich im Herbst wird die Drogenberatung an die Borsigstrße umziehen. In einem Drogenkonsumraum werden Süchtige unter hygienisch einwandfreien Bedingungen Spritzen setzen können. Werden sie das auch machen, wenn Kameras mit Aufzeichnungsoption installiert werden? Dieser Vorschlag, entwickelt in gemeinsamen Gesprächen zwischen Stadt, Polizei und Staatsanwaltschaft, wirft Fragen auf und stößt auf Unverständnis und Verunsicherung. Der Verein Drogenberatung hat das Innen- und das Justizministerium des Landes schriftlich dringend um eine Stellungnahme gebeten. Denn würde „big brother“ dort Wirklichkeit, befürchten die Mitarbeiter, dass ihr Klientel ausbliebe, wenn tatsächlich gefilmt und aufgezeichnet würde. In ein bis zwei Wochen wird eine Antwort erwartet.
Fragt sich, welche überraschenden Vorschläge noch kommen – erst vor kurzem haben sich Vertreter von Stadt, Staatsanwaltschaft und Polizei zu einem Gespräch über Konzepte und Räumlichkeiten der neuen Drogenanlaufstelle zusammen gefunden. Vertreter der Drogenberatung, der Träger der Einrichtung, waren nicht eingeladen. Über konkrete Inhalte des Gesprächs haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart. Installierte Kameras mit „Aufzeichnungsfunktion“ hätte sich da allerdings so manch einer gewünscht .....