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Auf den Spuren der ZwangsarbeiterInnen (26.05.2004)



Der DGB Arbeitskreis ›Zwangsarbeit in Bielefeld‹ und die Bielefelder Gruppe des Vereins ›Gegen Vergessen – Für Demokratie‹ haben in den vergangenen Jahren einen umfangreichen Briefwechsel mit ehemaligen ZwangsarbeiterInnen in Bielefelder Industriebetrieben geführt. Fotos und Dokumente aus der Zeit der Zwangsarbeit während des 2. Weltkriegs waren vielen Briefen beigelegt.

Diese Briefe und Fotos stehen im Zentrum einer Ausstellung, die im Juni in Brackwede zu sehen ist. Die Ausstellung wurde in den vergangenen Monaten bereits in der VHS in Bielefeld und der Altstädter Nicolaikirche gezeigt (WebWecker berichtete). Sie ist jetzt um direkt auf Brackwede bezogene Briefe ehemaliger ZwangsarbeiterInnen und Dokumente zur Zwangsarbeit in Brackwede ergänzt.

Brackwede war in unserem Raum ein Schwerpunkt der Beschäftigung von Zwangsarbeitern. Insgesamt waren mehr als 6.050 ausländische (Zwangs-)Arbeitskräfte während des 2. Weltkriegs in Brackwede »eingesetzt«. Sie arbeiteten in 50 Industriebetrieben, etwa 150 Bauernhöfen und einer unbekannten Anzahl von Privathaushalten. Die allermeisten der Zwangsarbeiter waren in Lagern untergebracht. Wir wissen bisher von 41 Lagern allein im Amt Brackwede.

Eröffnungsveranstaltung: Freitag, 4. Juni, 19 Uhr. Stadtteilbibliothek Brackwede, Germanenstr. 17. Mit einem Grußwort von Siegfried Kienitz, Bezirksvorsteher, einer Einführung in die Ausstellung von Wolfgang Herzog, Lesung, Musik und dem Film »Späte Versöhnung«. Die Ausstellung ist bis Freitag, 2. Juli, zu sehen

Am Freitag, 25. Juni, 19 Uhr berichten ehemalige ZwangsarbeiterInnen über ihre Deportation, den Arbeitseinsatz und ihr Schicksal nach dem Krieg.
Stadtteilbibliothek Brackwede, Germanenstr. 17