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Schlaue Mädchen – dumme Jungs und was kommt dann? (Teil 2)



Bildungs- und Betreuungseinrichtungen bedarfsgerecht ausbauen

In Bielefeld wurde von der von Laer Stiftung mit der ›Flachsfarm‹ die erste Einrichtung eröffnet, die in der Gruppe ›minimax‹ bedarfsgerechte Zeiten (7 – 19 Uhr) für Kinderbetreuung anbietet. Die Einrichtung nimmt schon Kinder im Alter von drei Monaten auf. Da die Nachfrage bereits jetzt das Angebot übersteigt, setze ich mich für die Schaffung weiterer ›minimax‹-Plätze ein!

Insgesamt ist das Angebot für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren mit circa fünf Prozent in Bielefeld noch völlig unzureichend. Bei der Versorgung mit Kindergartenplätzen gibt es eine große Ungleichverteilung in den Stadtbezirken. Die Mehrheit von CDU und BfB setzte trotz Unterversorgung mit Kita-Plätzen in einigen Stadtbezirken auf die Ausweisung weiterer Wohngebiete, in denen überwiegend jungen Familien bauen. Die Schwierigkeiten, die sich damit für die Berufstätigkeit von Frauen ergeben, liegen auf der Hand.


Schulwelt anders gestalten

Wir haben mit unserem Engagement für die offene Ganztagsgrundschule anfangs gegen Widerstände in allen anderen Parteien ankämpfen müssen. Bereits nach einem halben Jahr sind die ersten Erfolge dieses Modells zu beobachten. Mit Hartnäckigkeit fordern wir jetzt ein städtisches Gesamtkonzept ein, damit in allen Stadtteilen ein entsprechendes Angebot entsteht.

Der Wechsel von der Grund- zur weiterführenden Schule stellt viele Familien vor neue Probleme. Nicht nur, weil der Schulweg in vielen Fällen länger wird, auch die mit dem Schulwechsel verbundene Umstellung ist für viele Kinder mit einer großen Verunsicherung verbunden und erhöht den Unterstützungs- und Hilfebedarf innerhalb der Familie.

Dieser Schulwechsel vor Beginn der Pubertät ist in vielen Ländern unbekannt. Wir haben in Bielefeld mit der Laborschule eine Schule ohne diesen Schulwechsel. Bielefeld muss sich endlich am Modellkonzept »selbständige Schule« beteiligt, damit in enger Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule Reformen auf den weg gebracht werden.


Frauenrechte stärker berücksichtigen

Frauen benötigen in der Stadt eigene Infrastruktur und die Möglichkeiten, in selbst gewählten Zusammenhängen zu leben. Einige Frauen habe viele Widerstände überwinden müssen, um hoffentlich endlich im Bebauungsgebiet Breipohls Hof eine Wohnform realisieren zu können, die die Tradition der Beginen fortsetzt. Ich werde mich dafür einsetzen, dass ungewöhnliche Wohnprojekte in Zukunft in Bielefeld aktive Unterstützung auch durch die Verwaltung erfahren.

Gibt unsere Stadt genau so viel Geld für Frauen aus wie für Männer? Ich fordere einen Gender-Haushalt, der die Verwendung städtischer Mittel nach der Bedeutung für Frauen und Männer darstellt. Ich vermute, dass städtische Mittel viel häufiger für Projekte eingesetzt werden, die eher Männern als Frauen zu gute kommen. Das gilt sowohl für Leistungen der Stadt als auch für solche, die über Leistungsverträge abgesichert sind oder zum Beispiel die Sportförderung.

Bei der Stadt- und Verkehrsplanung können viele Mängel vermieden werden, wenn Frauen stärker an Stadtplanung beteiligt werden.

In Bielefeld gibt es eine gewachsene Infrastruktur für Mädchen und Frauen. Ich werde alle Anstrengungen unternehmen, um trotz der aktuellen Finanzkrise der Stadt die Finanzierung der Frauenprojekte auch in Zukunft zu gewährleisten.