Webwecker Bielefeld: Sparrenburg

Sparrenburgfest am Wochenende (21.07.2004)



Ab Freitag Mittag heißt es auf der Sparrenburg wieder »all voll!«, wenn das Sparrenburgfest seine Tore für die Besucher öffnet. Gaukler und Spielleut, Kramer und Handwerker wollen dafür sorgen, dass die Gäste sich für einige wenige Stunden fühlen wie auf einem Markt im Mittelalter.

Sparrenburgfest

von Jeanette Wette

An diesem ganzen Wochenende wird auf der Sparrenburg dann wieder der Bär los sein – und ganz bestimmt wird er »marktsprech« reden, eine Art lustiges Mittelhochdeutsch, das für die Besucher die Illusion des Mittelalters ein bisschen vollkommener machen soll. Und es klingt ja auch durchaus drollig, wenn aus Kindern »Jungvolk« wird und es statt schnödem Bier »Gerstensaft« zu trinken gibt. Nur hier und da erkennt man getarnte Deutschlehrer und Geschichtsprofessorinnen daran, dass sie bei Wortschöpfungen wie »Handgeklapper« (Applaus) sichtlich zusammenzucken oder bei »Afterballen« (Gesäß) leise weinen.

Aber das Sparrenburgfest erhebt ja auch nicht den Anspruch, eine historisch korrekte Darstellung des Mittelalters zu sein, vielmehr soll hier dem Besucher ein Volksfest mit mittelalterlichem Flair geboten werden, das seinen ganz eigenen Charme besitzt und nur wenig gemein hat mit Kirmes und Schützenfest.

Viele Besucher kommen schon seit Jahren immer wieder hierher , weil sie die entspannte Atmosphäre schätzen. Man hat hier Zeit, um mit Fremden ins Gespräch zu kommen und – so denn die Sonne scheinen mag – auf dem Rasen zu sitzen und die dargebotenen Vorstellungen zu genießen.

Anstelle von Pommes und Cola labt man sich hier an Ritterfleisch und Apfelsaft, der, in Tonbechern ausgeschenkt, erstaunlich lange kühl bleibt. Man kommt mit den Händlern ins Gespräch und die scheinen sich zu freuen, wenn sie einen Sonderwunsch erfüllen können.

Und, wenn man sich satt gegessen und die Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke für die nächsten drei Jahre eingekauft hat, dann gibt es noch immer unheimlich viel an Kleinkunst und mittelalterlichen Darbietungen, die bewundert werden wollen: Gaukler und Jongleure, Live-Schmiedevorführungen,
Marktgericht und Bettlerin.

Neu ist in diesem Jahr die Band Filia Irata, eine reine Frauenband, die anstatt zarter Klänge ungezähmte und energiegeladene Musik macht - mit Trommeln, Schalmeien, Dudelsäcken und Flöten. Man darf gespannt sein!

Es wird bestimmt auch in diesem Jahr wieder ein vergnüglicher Markt für alle werden, egal ob Familien mit Kindern oder Senioren, Mittelalterfans oder Goths.

Wenn, ja wenn das Wetter mitspielt. In den vergangenen Jahren hatte das Fest stets Glück mit dem Herren Petrus. Egal, wie es die Woche zuvor geschüttet hatte, am Wochenende war es dann immer sonnig und warm. Bleibt zu hoffen, dass es in diesem Jahr auch wieder so wird. Vielleicht wird es ja doch noch einen Sommer in diesem Jahr geben...

Das Fest findet von Freitag 13 Uhr bis Sonntag 21 Uhr auf der Sparrenburg statt. Besucher des Marktes müssen einen »Brückenzoll« von 3 Euro berappen, Kinder unter Schwertmaß (1,20m) haben freien Eintritt

Weitere Informationen zum Sparrenburgfest und das gesamte Programm finden sich unter www.bielefeld.de/de/kf/veranstaltungen/sparrenburgfest/