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Wenn Hunde reisen (Teil 2)



Auf längeren Strecken empfiehlt es sich, echte Umstiegspausen einzulegen, in denen sich der Hund auf der nächsten großen Wiese bewegen, lockern und lösen kann. Im Zug muss er sich nämlich »benehmen«, wobei die Wünsche und Befindlichkeiten der Mitreisenden zur Definition guter Manieren heranzuziehen sind. Enge, fremde Leute, piekende Kinderfinger, brummige Zugbegleiter und allgemeine Hektik sollten dem Hund nichts ausmachen. Fahrten abseits der Hauptreisezeit und täglichen Stoßzeit bieten sich an. Wer mit Hund im Schlafwagen übernachten möchte, muss in der Regel das ganze Abteil buchen. In den Speisewagen darf der Hund nicht.

Lang vor der ersten Fernreise sollte der Hund Gelegenheiten gehabt haben, Bahnfahren zu üben. Dann entfällt beispielsweise lästiges Gezergel am Ausstieg, wenn der Hund nicht mit den steilen Treppen klarkommt (was ihm nicht zu verübeln ist) oder sich nicht über die Roste traut. Jetzt mit vollem Marschgepäck ein Training einzulegen, während alle anderen Fahrgäste den Zug schnellstmöglich verlassen wollen, führt garantiert zu Unmut.


Flugreisen mit Hund

Flugreisen sind für Hunde ausgesprochen stressig und bedürfen einiger Vorbereitung. Nicht alle Fluggesellschaften nehmen Hunde mit. Hundefreundliche Airliner erlauben in der Regel gegen Aufpreis, kleine Tiere bis zu 10 Kilo im Handgepäck mit an Bord zu nehmen. Allerdings müssen sie im Beutel bleiben – Spaziergänge an Bord sind nicht erlaubt. Größere Hunde müssen den Flug in einer Box im Frachtraum verbringen. Im Frachtraum nehmen Fluggesellschaften nur einen Hunden mit, an Bord dulden sie nicht mehr als sechs. Früh buchen ist also wichtig.

Geeignete Transportboxen verkauft die Fluggesellschaft. Die Kosten liegen je nach Größe bei etwa 150 Euro. Der Hund muss in der Box bequem stehen und liegen können, Bewegungsspielraum wird ihm ansonsten nicht zugestanden. Dem Tier wird Stress erspart, wenn es schon ein paar Tage vor der Abreise Gelegenheit hatte, sich an die Kiste zu gewöhnen. Außerdem verfügen Tierärzte über leichte, homöopathische Beruhigungsmittel, die den Hund die unangenehmen Stunden in fremder Umgebung traumafrei überstehen lassen.

Vorsicht ist dringend geboten bei Reisen in Hunde-unfreundliche Länder. Dort wird sich niemand Mühe geben, die Transportbox schonender zu behandeln als die mitgebrachten Kisten und Koffer, die schon mal in der prallen Sonnen stehen bleiben oder durch die Luft geworfen werden. Beim Be- und Entladen darf der Halter nicht dabei sein, kann also keinen Einfluss nehmen. Der Kreislauf des Hundes leidet während des Flugs. Daher sollte er vorher nur wenig leichte Nahrung zu sich nehmen. Länger als fünf Stunden sollte kein Hund fliegen müssen. Nervösen oder kurzatmigen Tieren sind Flüge generell nicht zuzumuten. Wochenend-Flugtrips mit Hund sind Tierquälerei.


Schiffsreisen mit Hund

Reisen mit dem Schiff sind mit Hund nicht ganz einfach. Zunächst können auch Hunde seekrank werden, das gilt es vorab herauszufinden. Dann sind die Bestimmungen je nach Land und Schifffahrtsgesellschaft unterschiedlich und darum früh mit Reederei und Reisebüro zu klären. Auf Kreuzfahrtschiffen ist die Mitreise von Hunden in der Regel nicht erlaubt. Auf Fähren müssen sie meist im Auto bleiben. Es gibt aber auch Ausnahmen. Manche Fähren haben sogar eigene Hundedecks. Auf Ausflugsschiffen dürfen Hunde meist dabei sein, allerdings mit Leine und, je nach Form und Größe, auch mit Maulkorb.

Ultimatives Verkehrsmittel für Hund und Halter: Das Auto
Das liebste Verkehrsmittel ist einem Hund sicher noch das Auto. Vorausgesetzt, er ist ans Autofahren gewöhnt, steht einer langen Fahrt mit Hund nichts entgegen. Selbstverständlich sollte sein, Trinkwasser für die ganze Fahrt mitzunehmen und den Hund niemals im geschlossenen Auto in der Sonne allein zu lassen. Längere Etappen der Fahrt sollten nicht in die heißeste Tageszeit fallen. Ansonsten braucht es nicht viel, um seinen im Auto mitreisenden Hund glücklich zu machen.