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Wenn Hunde reisen (04.08.2004)






Fiffi fliegt nach Portugal, Bello fährt nach Italien, Chico reist aus Spanien ein – Reisen mit Hund soll allen Beteiligten Spaß machen und möglichst stressfrei verlaufen: Tipps für reisende Tierfreunde.


von Aiga Kornemann


Was Hunde-Freundlichkeit angeht, haben Reiseveranstalter aufgeholt. Zig Adressen für hundefreundliche Hotels und Ausflugsgebiete ergibt eine einfache Google-Suche. Weil auch Hunde besondere Pflege zu schätzen wissen, werden beispielsweise im Sauerland sogar Wellness-Verwöhnprogramme einschließlich Massage für Hund und Halter geboten.


Die Reiseapotheke für den Hund

Der Hund sollte beim Reiseantritt gesundheitlich fit sein. Gegebenenfalls müssen auch seine Impfungen gegen Tollwut, Staupe, Hepatitis, Leptospirose und Parvovirose aufgefrischt werden. Kleinere Malessen im Urlaub lassen sich mit einer Reiseapotheke für den Hund leicht beheben.

Zur Grundausstattung gehört ein Desinfektionsmittel, um kleinere Wunden sofort versorgen zu können. Mull und Zellstoff sind nützlich beim Reinigen von Wunden und Ohren. Eine flache Pinzette kann helfen, Dornen oder Splitter zu ziehen. Zeckenzange und Fieberthermometer sollten auch nicht fehlen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, besorgt sich beim Tierarzt ein Mittel gegen Durchfall, eine antiseptische Augensalbe und Ohrentropfen. Mit den üblichen Vorsorgemaßnahmen gegen Flöhe und Läuse ist die Hunde-Reiseapotheke dann bestens ausgestattet.


Typisch auf Reisen

Besonders auf Auslandreisen sollten Hunde mit ihrem gewohnten Futter versorgt werden. Ungewohnte Orte, Luftveränderung und fremdes Essen schlagen auch Hunden schnell auf dem Magen. Meist ist Durchfall die Folge. Der kann verschiedene Gründe haben. Möglicherweise ist er noch von der Reise gestresst oder verträgt das Klima nicht. Vielleicht hat er aber auch in einem unbeaufsichtigten Moment Aas oder verdorbenes Futter aufgenommen und sich mit Bakterien, Viren und ähnlichem Gewürm infiziert.

In leichten Fällen sollte es reichen, den Hund einen Tag fasten und ihm danach leichte Kost angedeihen zu lassen. In diesen Schontagen gilt es den Hund sehr gut im Auge zu behalten, damit er sich nicht doch wieder ungesunde Dinge aus den Büschen holt. Sollte ein Besuch beim Tierarzt nötig werden, muss der wissen, wie lange der Durchfall schon besteht, ob der Hund trotzdem frisst, ob er Medikamente bekommen hat, wie sein Kot aussieht, ob er etwas Unbekanntes gefressen oder Kontakt mit anderen Hunden gehabt hat. Vielleicht braucht der Tierarzt eine Kotprobe, die er auf Bakterien und Parasiten untersuchen kann.


Hunde im Zug

Es gibt Hunde, denen es nichts ausmacht, sich im Zug unter die Bank zu legen und vom Geratter der Schienen in den Schlaf singen zu lassen. Wer einen solchen Gemütshund besitzt, kann auch überlegen, mit ihm mit dem Zug in Urlaub zu fahren. Nur Taschenhunde dürfen umsonst mitreisen. Für alle größeren Tiere ist der halbe Fahrpreis zu berappen.

Ein langer Spaziergang drei Stunden vor Reiseantritt hilft dem Hund, sich im Zug ruhig zu verhalten. Wer das Reisegepäck im Rucksack mitnimmt, einschließlich einer ausreichenden Menge Trinkwasser nebst Napf für den Hund, hat jederzeit die Hände frei. Das schont die Nerven des Halters auf der Reise. Dem Hund täte gut, vor der Fahrt wenig zu fressen, damit er es bis zum Zielbahnhof aushält.