Webwecker Bielefeld: sauerseptember01

»Zukunft unserer Jugend positiv gestalten« (15.09.2004)



Otto Sauer, Spitzenkandidat der Bielefelder FDP, beschäftigt sich in seinem Beitrag mit den Leistungen der FDP für Schule, Ausbildung und Arbeitsplätzen, allesamt zentrale Themen bei der bevorstehenden Kommunalwahl.

Sauer hebt das Projekt »Wir lernen deutsch« hervor, welches die FDP in Bielefeld ins Leben gerufen hat. Und der schlägt ein Drei-Säulen-Modell vor, dass statt einer perspektivlosen Berufsgrundschule ein begleitetes Praktikumsjahr für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz vorsieht.

Otto Sauer ist Ratsmitglied und Spitzenkandidat der Bielefelder FDP für die Kommunalwahl. Er war Geschäftsführer der Möller-Werke.


Mit dem Beitrag von Otto Sauer setzt der WebWecker eine ganze Reihe von Kolumnen im Vorfeld der Kommunalwahl am 26. September 2004 fort. Wöchentlich äußern sich kommunale SpitzenpolitikerInnen im Wechsel. Wofür treten die SpitzenkandidatInnen ein? Bereits veröffentlichte Kolumnen lesen Sie hier










Ein Beitrag von Otto Sauer




Schule - Beispiel

Bereits im Jahr 2000, lange bevor andere gehandelt haben, wurde durch Marie-Luise Asemissen (damals FDP-Ratsfrau) und meiner mit Unterstützung von unserem Spitzenkandidaten Otto Sauer ein Projekt »Wir lernen deutsch« ins Leben gerufen.

Im Jahr vor Ihrer Einschulung werden Kindern ausländischer Herkunft in der Kita Kammrich Deutschunterricht erteilt, um ihnen einen guten Schulstart zu ermöglichen, so dass sie von vornherein dem Unterricht folgen konnten.

Zitat der Leiterin der Südgrundschule: »Es ist als ob man bei diesen Kindern das Licht angeknipst hat«, so stark unterschieden sich diese Kinder von anderen.
Das Projekt läuft immer noch und hat durch sein Vorbildcharakter zahlreiche Nachahmer gefunden, ein absolut gewünschter Effekt.


Ausbildung

Das Lehrstellenproblem ist allgemein bekannt, aber nicht nur wegen der schlechten Wirtschaftslage ist es für viele Jugendliche schwierig einen Ausbildungsplatz zu erhalten.

Bei einem Teil der Jugendlichen liegen nach dem Verlassen der Schule die individuellen Eingangsvoraussetzungen für ein Ausbildungsverhältnis nicht in vollem Maße vor, zum Beispiel durch fehlende Leistungen in Deutsch, Mathematik und Arbeitsverhalten.

Dafür habe ich ein 3-Säulen–Modell entwickelt, das jetzt parteiübergreifend umgesetzt wird. Statt des Jahres an einer Berufsgrundschule, die wahrscheinlich wieder ohne Perspektive verlassen wird (wo soll die fehlende Motivation auch plötzlich herkommen) soll ein Praktikumsjahr geleistet werden, das wie folgt gestaltet wird:

1. Die berufsschulpflichtigen Jugendlichen arbeiten in der Regel 3 Tage in einem Wirtschaftsunternehmen, für dieses kostenfrei, um an die Arbeitswelt herangeführt zu werden. Die Jugendlichen erhalten dafür ein geringes monatliches Entgelt als Motivation.

2. 2 Tage in der Woche besuchen die Jugendlichen einen Unterricht in dafür eigens einzurichtenden Klassen an einem Berufskolleg, um bisherige Defizite aufzuholen.

3. Als ganz wesentlichen Punkt sehen die Initiatoren, dass die Jugendlichen von einer Patin/einem Paten, die sich hier ehrenamtlich engagieren, begleitet werden. Sie sollen zum Jugendlichen und sowohl zur Schule als auch zum Praktikumsbetrieb Kontakt halten. Die wesentlichen Aufgaben der Paten sind in der beigefügten „Vereinbarung„ zusammengefasst.
Ein eigens dafür gegründeter Verein „Wir werden ausbildungsfähig„ wird die Paten organisatorisch begleiten und unterstützen.