Webwecker Bielefeld: ossi01

Leben am Ossi (20.10.2004)





Vorher, nachher: Wo nun die neue BGW Wohn-und Geschäftseinheit in Teilorange strahlt, standen bis vor kurzem noch die Hallen der Firma Delius









Seit Anfang des Monats kehrt Leben in das neue Studierendenwohnheim am Ostwestfalendamm ein. Studierende haben die ersten Appartements in dem Neubau auf dem ehemaligen Delius-Gelände an der Arndstraße bezogen, am vergangenen Mittwoch öffnete ein Discounter seine Tore, ein Supermarkt folgt in der kommenden Woche.



Fünfzehn Millionen Euro hat die Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (BGW) inklusive Grundstück investiert, etwa dreihundert Studierende werden in Appartements für zwei bis vier Personen ein Zuhause finden. »Die Nachfrage ist sehr hoch«, erklärt Heinrich Terbeck vom Bielefelder Studentenwerk, das die Vermietung übernommen hat. Durchschnittlich 235 Euro kostet ein Wohnheimplatz inklusive aller Nebenkosten, darin enthalten ist auch ein kostenloser Internetzugang. Für dreizehn Appartements, die zum 1. November fertig gestellt werden, sucht das Studentenwerk noch Bewohner. Benni Stiesch, Öffentlichkeitsreferent des Allgemeinen Studierendenausschusses der Universität, ist voll des Lobes für die Räumlichkeiten: »Die sind supergeil«, so sein Urteil. Neben dem Internetanschluss verfügen alle Appartements über eine Badewanne.

Während das Innere des Wohnheims wohl unumstritten ist, sorgt das Äußere im Viertel für Diskussionen. Knallorange ist es nach den Plänen von Architekt Volker Crayen zum Teil gestrichen. Während die einen das als Belebung empfinden, meinen andere, dass die Farbgebung die Optik des Viertels ebenso stört wie die Betonarchitektur.

Ein weiterer Streitpunkt ist nach Auskunft von BGW-Geschäftsführer Norbert Müller gelöst. Während der Bauzeit kam die Sorge auf, dass die Fenster mancher Appartements Richtung Ostwestfalendamm nicht geöffnet werden dürften. Der Grund ist, dass sonst die Feinstaub-Grenzwerte für Neubauten überschritten würden. Das sollte auch durch Aufkleber signalisiert werden, die das Öffnen der Fenster verbieten. »Man darf sie nicht nur öffnen, man muss sie sogar öffnen können, da sie ein zweiter Fluchtweg sind«, stellt Norbert Müller gegenüber dem Webwecker klar. Vorsorglich habe man in betroffenen Räumlichkeiten eine Lüftungsanlage installiert. Ein Aufkleber weist jetzt darauf hin, dass die Fenster bei laufender Lüftung nicht geöffnet werden sollten.