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Auto fahren im Winter (01.12.2004)





Schlechte Sicht und Straßenglätte: Der Winter bringt den Straßenverkehr durcheinander und Autofahrer in Stress. Hier einige Tipps zur Vorbeugung klassischer Winterpannen.

(aigiko) »Kaum fällt die erste Schneeflocke, fahren alle wie die ersten Menschen«, beschwert sich eine junge Frau im Bus. Sie musste auf den ÖPNV umsteigen, nachdem ihr der erste Wintereinbruch früh morgens einen Blechschaden beschert hatte. Pannen- und Unfallstatistiken bestätigen die gefühlte Temperatur winterlichen Straßenlebens: So mancher hat den Wetterbericht verpasst, kommt zu spät los, weil er seinen Eiskratzer nicht fand und saust auf glatter Fahrbahn in die Büsche oder ins Heck eines gut vorbereiteten Winterfahrers, der seine Fahrweise den Wetterverhältnissen deutlich angepasst hat, sprich: schleicht.


Gummi geschmeidig halten, Frostschutz nachkippen

Wer sich und sein Auto rechtzeitig auf den Winter vorbereitet, fährt beim ersten Schnee entspannter. Vorbereitung heißt zum Beispiel, rechtzeitig Winterreifen aufzuziehen. Schon unter acht Grad plus verliert die Gummimischung von Sommerreifen die Geschmeidigkeit, die in Grenzsituationen für bestmögliche Haftung der Reifen sorgt. Bevor sich das Thermometer dem Nullpunkt nähert, gilt es auch für ausreichend Frostschutz im Kühlwasser zu sorgen. Friert das nämlich ein, kann der Motor überhitzen, was eine teure Reparatur nötig macht.

Wischgummis haben eine Halbwertzeit von etwa einem Jahr. Werden die Scheibenwischer im Sommer nur wenig genutzt, wird das Gummi spröde und zieht Schlieren auf der Windschutzscheibe, durch die man nur noch wenig sieht. Spätestens mit Beginn des Winters sollten die Wischer also ausgewechselt und das Wischwasser mit Frostschutz versorgt werden. Ein paar Tropfen Graphit-Öl schützt die Türschlösser vorm Einfrieren, Glycerin hält die Türgummis geschmeidig. Eine Wachskonservierung rettet den Autolack vor hässlichen Streusalz-Flecken, gleiches kann auch den Unterboden des Wagens vor Unbill bewahren.


Unentbehrliche kleine Helfer

Kleine Helfer wie Eiskratzer, Handfeger, Taschenlampe und Decke können beim Wintereinbruch Wunder wirken. Scheiben freilegen dauert, zehn Minuten früher als üblich das Haus verlassen, ist die halbe Miete für eine sichere Fahrt zur Arbeit. Wer sein Fahrzeug im Freien parkt, wird auf einen stabilen Eiskratzer nicht verzichten können. Die geriffelte Seite eignet sich, um grobes Eis zu entfernen. Die glatte Seite sorgt für klare Sicht. Der Handel bietet Eiskratzer mit kleineren und großen Flächen, Modelle mit Griff und sogar integriertem Handschuh.

Eine Abdeckmatte auf der Windschutzscheibe hilft das Problem vereister Scheiben vorsorglich einzudämmen. Wer an andere Verkehrsteilnehmer denkt, macht sich noch die Mühe, Pulverschnee nicht nur von den Scheiben und der Motorhaube, sondern auch vom Kofferraum und vom Autodach zu fegen. Die anderen kann es nämlich ziemlich nerven, die Schneeberge des Vorausfahrenden auf die Windschutzscheibe zu bekommen.


Pannen ohne Frostbeulen überstehen

Autopannen sind im Winter besonders unangenehm. Deshalb sollten neben Abschleppseil und Starthilfekabel auch eine warme Decke und ein Paar dicke Handschuhe im Auto bereit liegen. So lässt es sich selbst bei unerwartetem Schneechaos oder Stau einige Stunden im Fahrzeug aushalten. Eine Taschenlampe an Bord ist außerordentlich hilfreich, sollte keine Straßenlaterne in der Nähe sein, wenn man in der Dunkelheit etwas sucht oder eine Panne hat. Erfahrene Autofahrer nehmen bei Eis und Schnee ein Säckchen Streusand und einen Klappspaten mit. Je nach Region und Strecke können auch Schneeketten Sinn machen. Fragen Sie einen Fachmann: Fast alle TÜV-Stationen und viele Werkstätten bieten zur Zeit kostengünstige Winter-Checks an. Dabei werden Bremsen, Reifen, Beleuchtung, Elektrik, Batterie und Motor auf ihre Wintertauglichkeit geprüft.

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