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Arbeitsmarkt weiter schlecht (12.01.2005)





Die Arbeitslosigkeit steigt langsam, aber stetig. Quelle: Agentur für Arbeit Bielefeld


Auch im Dezember war der Arbeitsmarkt im Bezirk Bielefeld-Gütersloh angespannt: Die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen nahm um 555 oder 1,1 Prozent auf 40.866 zu. »Damit liegen wir unter dem OWL-Durchschnitt und auch unter dem Landesdurchschnitt«, stellt Peter Glück, Leiter der Agentur für Arbeit in Bielefeld, fest. Entwarnung kann er nicht geben: »Ich erwarte auch für 2005 keinen spürbaren Rückgang der Arbeitslosigkeit«. Von Hartz IV würden zunächst keine beschäftigungspolitischen Impulse ausgehen. »Eine Belebung wird erst erfolgen, wenn die bisher exportgetriebene Konjunktur auch auf die Binnennachfrage durchschlägt«, ist er sich sicher.

Was die leicht gestiegene Zahl der Arbeitslosen nicht verrät: Es war viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. 4.140 Personen meldeten sich arbeitslos, 3.585 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, darunter rund 260, die sich mittels Ich-AG oder Überbrückungsgeld in die Selbstständigkeit aufmachten. Nur 1.261 der 3.585 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden.

Wird der Bezirk Bielefeld-Gütersloh auseinandergerechnet, so ergab sich für die Stadt Bielefeld eine Arbeitslosenquote von 15,2 Prozent. Zum Vergleich: Im Dezember 2003 lag diese Quote bei 12,9 Prozent, im November 2004 bei 15,1 Prozent.

Stark rückläufig im gesamten Bezirk ist die Zahl der gemeldeten offenen Stellen: Im ganzen Jahr 2004 gab es hier 15.800 Meldungen, 16 Prozent weniger als 2003. Hinzukommt, dass sich damit ein Trend fortsetzt: Bereits 2003 waren es 21 Prozent weniger gemeldete freie Stellen als 2002.

Im Jahresrückblick erreichte die Zahl der neu gegründeten Selbstständigkeiten eine neue Rekordmarke: Mit Überbrückungsgeld machten sich 1.529 Arbeitslose selbstständig, mit Ich-AG-Geld 1.030. Keine Angaben macht die Statistik darüber, wieviele von ihnen bereits wieder zum Leistungsbezug zurückgekehrt sind, weil ihr Selbstständigkeitsprojekt wirtschaftlich nicht getragen hat.

Einen Flop landete die Agentur für Arbeit mit den Vermittlungsgutscheinen, die Arbeitslosen die Berechtigung geben, sich von privaten Arbeitsanbietern vermitteln zu lassen: Es wurden nur 2.062 Vermittlungsgutscheine ausgestellt, erfolgreich davon waren nur 149, wo es zu einer Auszahlung der Gutscheine an die privaten Agenturen kam.