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850.000 Euro für Ostwestfalen-Tunnel (16.02.2005)



850.000 Euro investiert die Stadt in den Ostwestfalen-Tunnel. Dies wird nötig, weil die ›Richtlinie über Ausstattung und Betrieb von Tunneln‹ (RABT) verschärft worden ist. RABT wird von der Forschungsanstalt für Straßen- und Verkehrswesen festgelegt. Die im RABT festgelegten Standards setzen engere Maßstäbe als die im vergangenen Jahr verabschiedete EU-Richtlinie über Mindestsicherheitsanforderungen für Straßentunnel. Der Ostwestfalen-Tunnel fällt mit einer Länge von gut 500 Metern unter die EU-Richtlinie.

RABT sieht etliche Maßnahmen zur Sicherheit in Tunnels vor. Wichtigste verlangte Ausstattungsmerkmale sind: Beleuchtung, Belüftung für Betrieb und Brandfall, Brandmeldeanlagen, Löscheinrichtungen, Fluchtwege mit Beschilderung, Standstreifen oder Pannenbuchten, Notgehwege, Notrufstationen, Lautsprecher, Videoüberwachung, Funk und Notstromversorgung.

Alle zur Zeit im Bau befindlichen Tunnel werden nach diesen Merkmalen geplant. Der 1994 in Betrieb gegangene Ostwestfalen-Tunnel wird nun nachgerüstet, weil er nicht alle Ausstattungsmerkmale erfüllt. Macht die Stadt dies nicht, kann sie bei Unglücken im Tunnel leichter haftbar gemacht werden.

In den vergangenen Jahren gab es europaweit immer wieder Tunnelunglücke. Darauf hin ist eine Debatte um ausreichende Sicherheit in Gang gekommen. Nun ist der Ostwestfalen-Tunnel nicht mit Tunneln, die durch die Alpen führen, vergleichbar und die Zahl der Unfälle hält sich in Grenzen. Doch wegen der verschärften Rechtslage investiert die Stadt 850.000 Euro, sie hofft auf eine Finanzierung durch das Land. Einen großen Posten mit gut 140.000 Euro nimmt dabei eine Videoanlage ein, die zur Videoüberwachung eingesetzt werden soll. Damit würde der Tunnel nicht nur duch Radar, sondern auch durch 16 Videokameras überwacht.

Investiert wird auch in die Tunnellüftung, in die Verkehrsbeeinflussung durch Sperrschranken und zusätzliche Wechselverkehrszeichen. 169.500 sollen nach einem Kostenvoranschlag in die zentrale Leittechnik gehen, immerhin 81.100 Euro in Brandnotleuchten investiert werden. Es wird künftig auch Lautsprecher geben, die im Notfall für Durchsagen genutzt werden können.