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Aktiv unter einem Dach (Teil 3)



Was halten Sie von der Kehrwoche?

Annedore Hof: Ach nee, finde ich schrecklich. Na gut, wenn es viele Leute sind, ist es vielleicht notwendig, so eine Regelung zu treffen. Aber eigentlich finde ich es besser, wenn man einen Minimalkonsens in Bezug auf das Treppenhaus und den Müll vereinbart und es dann einfach funktioniert.

Ursel Sickendiek: Wir können ja ruhig lockere Regeln haben, aber die sollten nicht zu kleinlich sein und nie zum Selbstzweck werden.

Andreas Schüssler:Über diese Faktoren des Zusammenlebens haben wir bisher tatsächlich kaum geredet. Die Umgebung haben wir uns grob angeguckt, von den Räumen gesprochen, die wir haben werden. Was in diesen gemeinschaftlich genutzten Räumen dann tatsächlich passiert, da haben wir alle bisher nur Vermutungen. Das finde ich interessant. Wir planen abgeschlossene Wohneinheiten. Das ist schon anders, als in einer WG, wo man in Sachen Ordnung und Sauberkeit viel schneller an die Grenzen kommt. Aber auch unser Projekt bietet im Alltag Möglichkeiten aufeinander zu prallen.

Was könnte Sie auf die Palme bringen?

Andreas Schüssler: Weiß ich nicht. Ich bleibe meistens unter der Palme.

Ursel Sickendiek: Mir ist es wichtig, eine Tür hinter mir schließen zu können. Das ist bei uns in der Gruppe auch Konsens. Man muss sich auch zurückziehen können.

Andreas Schüssler: Eine Sache kenne ich noch von diesen nahen Wohngemeinschaften: Ich komme gern rein und erzähle, wenn ich mich zum Beispiel geärgert habe. Mir reicht es aber, das einer Person zu erzählen, um es loszuwerden. Das muss ich nicht jedem einzelnen noch drei mal erzählen...

Hören Sie gern laut Musik?

Andreas Schüssler: Kann ich mal, aber eigentlich brummelt die so vor sich hin.

Sind Sie nachtragend?

Annedore Hof: Ein bisschen schon, wenn ich ganz ehrlich bin.

Haben Sie Haustiere?

Andreas Schüssler: Ich nicht.

Annedore Hof: Ich würde mir gern mal ab und zu einen Hund leihen, aber selbst will ich keinen haben.

Ursel Sickendiek: Anfangs haben wir schon rumgesponnen, dass wir doch einen Haushund haben könnten, einen für alle. Ein paar Leute werden Katzen haben. Andere haben eine Katzenhaar-Allergie, das ist dann wieder problematisch. Aber ich glaube schon, dass es Tiere in der »Stattvilla« geben wird.

Haben Sie Pflanzen?

Annedore Hof: Ich hoffe auf einen Balkon oder ein Stück Garten, denn ich mag Pflanzen lieber draußen.

Andreas Schüssler: Ich habe ziemlich viele Grünpflanzen. Wenn ich im Urlaub bin, vertrocknen die. Vielleicht gibt es ja in der »Stattvilla« Leute, die zwischendurch mal gießen würden. Ansonsten sind meine Blumen längere Pflege-Unzeiten gewöhnt.

Jetzt treffen Sie sich regelmäßig. Wird es auch in der »Stattvilla« regelmäßige Projektsitzungen geben?

Alle drei: Auf jeden Fall.