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Holzpellets – Heizen mit Zukunft (06.04.2005)





Die Rahmenbedingungen zum Einbau einer Pelletheizung sind nahezu ideal. Förderprogramme, hoher Komfort und das gute Image der Holzpellets sind Impulsgeber für den Boom. Für dieses Jahr rechnet die Branche mit weiteren 12.000 Neuinstallationen. Bild: Kompaktanlage (Guntamatic Heiztechnik)


Von Helwig Falk, Energieagentur NRW

Während die vor 20 Jahren in den USA entwickelte Technik zur Verbrennung von Holzpellets ziemlich schnell auch in Skandinavien und Österreich auf Interesse stieß, wurde der Brennstoff erst 1996 in Deutschland offiziell zugelassen. Mit zunehmender Entwicklung und Optimierung der Verbrennungstechnik bei den mittlerweile mehr als siebzig Herstellern sind heute Kessel auf höchstem technischen Niveau verfügbar, die für fast jeden Einsatzfall geeignet sind. Zudem wurden individuelle Lösungen für die Brennstofflagerung entwickelt, um den automatischen Betrieb der Heizung jederzeit zu gewährleisten.

Ein wichtiger Faktor für den sicheren Betrieb einer Pelletheizung ist der hochwertige Brennstoff. Holzpellets, basierend auf dem Rohstoff unbehandelter Säge- und Hobelspäne, werden in Produktionsstätten mit jährlichen Kapazitäten von bis zu 20.000 Tonnen hergestellt. Durch entsprechende Normen und Zertifizierungsprogramme ist flächendeckend ein sehr homogener und qualitativ hochwertiger Brennstoff mit definierten Verbrennungseigenschaften verfügbar.

Die Einsatzgebiete der Pelletheiztechnik reichen vom einfachen Holzpelletofen im Wohngebäude bis hin zu Kesseln mit einer Nennwärmeleistung von mehreren hundert Kilowatt für große kommunale Liegenschaften. Holzpellets sind effiziente Energiespeicher. In puncto Heizwert entsprechen zwei Kilogramm Pellets etwa einem Liter Heizöl.


Der Pelletofen als Einzelfeuerstätte

Der Holzpelletofen wird üblicherweise im Wohnraum aufgestellt und ausschließlich im kleineren Leistungsbereich bis etwa 14 kW angeboten. Diese auch häufig als Primäröfen bezeichneten Feuerstätten können problemlos durch einen integrierten Wärmetauscher in das Heizungssystem eingebunden werden. Konstruktionsbedingt wird allerdings immer auch Wärme an die Umgebung abgegeben, etwa 80% an den Heizkreislauf und 20% als Strahlungswärme an die Umgebung. Vor diesem Hintergrund sollte der Aufstellraum immer ein ausreichendes Mindestvolumen aufweisen, um Überhitzung zu vermeiden.

Der Pelletofen ist mit einem integrierten Vorratsbehälter ausgestattet, in dem etwa 50 Kilogramm Holzpellets Platz finden, die unter Volllast für eine Betriebszeit von bis zu 25 Stunden ausreichen. Die Befüllung des Vorratsbehälters erfolgt entweder manuell durch Sackware, durch Schwerkraft aus einem höher liegenden Pelletlager oder durch mechanische Zuführung aus einer externen Bevorratung.

Vor allem im Neubau und dem im Zuge der Energieeinsparverordnung (EnEV) deutlich reduzierten Wärmebedarf stellt der Pelleteinzelofen häufig das Herzstück der Wärmeversorgung für Wohngebäude dar und ist für die Beheizung von Einfamilienhäusern mehr als ausreichend. Durch die Ergänzung mit einer solarthermischen Anlage und einem korrekt dimensionierten Wärmespeicher steht ein technisch ausgereiftes und 100% regeneratives System zur Verfügung. Die Kosten für ein solches Komplettsystem liegen bei mindestens 10.000 €. Mit der Inanspruchnahme öffentlicher Förderprogramme ist ein solches Heizungssystem auch aus wirtschaftlicher Sicht sehr attraktiv.


Der Pelletkessel als Zentralheizung

Im Keller aufgestellte Pelletheizkessel sind problemlos in der Lage, den Wärmebedarf von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie auch von größeren Gebäuden zu decken. Die mit Holzpellets betriebene Zentralheizung besteht aus den Komponenten Brennstofflager, Brennstoffzuführung, Pelletkessel und evtl. Wärmespeicher. Pelletkessel als Zentralheizung können in halbautomatische und (voll)automatische Heizanlagen unterteilt werden.