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»Unser Wald darf nicht unter die Räder kommen« (17.08.2005)







»Es besteht die große Gefahr, dass unserer Wald unter die Räder kommt«. So reagiert der ehemalige grüne NRW-Bauminister Michael Vesper auf die Pläne des neuen CDU-Umweltministers Eckhard Uhlenberg, die Zahl der Forstämter in Nordrhein-Westalen drastitsch zu reduzieren. Vesper, der im neuen Landtag Abgeordneter der grünen Landtagsfraktion ist, wirft Uhlenberg vor, er plane »an den Interessen der Menschen in NRW und der Umwelt vorbei«.

Uhlenberg hatte mit seiner Ankündigung, die Zahl der Forstämter in NRW zu überprüfen, Unruhe ausgelöst. »Bei 35 Forstämtern wird es nicht bleiben«, erklärt das Düsseldorfer Umweltministerium. Dass nur fünf bis zehn Ämter übrig bleiben, will das Ministerium aber nicht bestätigen. Vielmehr sei der Landesbetrieb Wald und Holz beauftragt worden, »mir umgehend ein Konzept zur Herstellung seines wirtschaftlichen Erfolgs vorzulegen. Dies ist noch nicht erfolgt«, erklärt der Minister. Sobald das Konzept vorliege, werde er dies bewerten und mit den Personalvertretungen und Berufsverbänden erörtern. »Dies gilt auch für die Zahl der Forstämter«. Die Schließung von Forstämtern würde auch den massiven Abbau von Forstpersonal. Im Bereich des Forstwesens arbeiten zur Zeit 1.350 Menschen im Auftrag des Landes.

Vesper sieht in der Reduzierung in noch unbekanntem Ausmass ein »Unterpflügen des Waldes, inklusive der Nachhaltigkeit, sauberer Luft und Naherholung«. Vesper schlägt dramatische Töne an: Würden die Pläne wirklich umgesetzt, müssten die Menschen in NRW weitgehend Abschied nehmen vom Wald. Der Wald solle »puren Kapitalinteressen zum Fraß vorgeworfen werden«.

Auch würde die Schließung der Ämter das Aus der »bewährten einheitlichen Forstverwaltung und ein erzwungenes Ende der positiven Zusammenarbeit zwischen privaten Waldbesitzern und staatlicher Verwaltung« bedeuten, erklärt der Bielefelder Abgeordnete weiter. Vesper fordert zu einer konzertierten Aktion auf. Jetzt komme es darauf an, dass sich alle Menschen und politischen Verantwortlichen in der Region für unseren Wald und unser Forstamt einsetzen. Vesper fordert, dass das Forstamt Bielefeld erhalten bleiben muss.