Wieder mehr HIV-Infektionen (Teil 2)
Trotz allen Wandels gibt es aber auch Beständigkeit in der Präventionsarbeit. »Die Grundsätze der Arbeit haben sich eigentlich kaum verändert. Bewährt hat sich, zielgruppenspezifisch und lebensweltorientiert zu arbeiten. Außerdem ist es wichtig, die jeweiligen Zielgruppen einzubinden und mit anderen Einrichtungen zusammen zu arbeiten«, sagt Peter Struck. Ein gutes Beispiel für eine produktive Zusammenarbeit sei die Kooperation mit der Aids-Beratungsstelle im Gesundheitsamt und der Aids-Prävention der AWO in der Youthwork der Aids-Aufklärung für Jugendliche.
Für eine erfolgreiche Prävention müssen auch die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen stimmen, findet Struck. Es reiche nicht, nur den Einzelnen zur Verhaltensänderung zu motivieren. Auch die Verhältnisse müssen so gestaltet werden, dass sie eine Umsetzung unterstützen. So konnten beispielsweise in der Drogenpolitik Ende der 1980-er Jahre als Reaktion auf die Bedrohung durch Hiv und Aids Spritzenautomaten und Methadonsubstitution politisch durchgesetzt werden. Das habe dazu beigetragen, dass die Neuinfektionen bei DrogengebraucherInnen in den letzten 10 Jahren kontinuierlich zurückgegangen sind, ist sich Struck sicher. Dieser Trend wurde jedoch 2003 gestoppt.
Das Motto des diesjährigen Welt-AIDS-Tages: »Gemeinsam gegen Aids. Wir übernehmen Verantwortung - für uns selbst und für andere« fordert alle gesellschaftlichen Akteure auf, ihren Beitrag zu leisten, dass die Bedrohung durch Hiv und Aids nicht in Vergessenheit gerät. Denn trotz aller medizinischen Fortschritte ist Aids nach wie vor nicht heilbar. Auch eine Schutzimpfung ist nicht in Sicht. Prävention bleibt deshalb der einzige Weg, Neuinfektionen zu vermindern.
Aktionen der Aids-Hilfe zum Weltaidstag:
Donnerstag, 1. Dezember, Bahnhofstr., 11 bis 18 Uhr: Infostand und Spendensammelaktion
Donnerstag, 1. Dezember, Neustädter Marienkirche, 19 Uhr: Gottesdienst zum Welt-Aids-Tag
1. und 2. Dezember: Filme und Mit-Machaktionen für Schulklassen im CinemaxX
Am 18. November startete NRW-weit eine Kampagne der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und AIDS in NRW: www.xxelle-nrw.de