Webwecker Bielefeld: rechtsideen03

'Wir basteln uns eine Verschwörung (Teil 3)



In einer weiteren Zeitschrift aus dem Umfeld der Freiwirtschaftsbewegung wurde bereits 1934 eine These zum Besten gegeben, die auch bei der Ideenwerkstatt im Haus an der Schlosshofstraße vertreten wurde. Hans Timm schrieb damals in der »Letzten Politik«, dass die Juden an ihrer Verfolgung selbst schuld wären. Genau darum geht es in »Jüdischer Bolschewismus – Mythos und Realität«, dem Buch von Johannes Rogalla von Bieberstein, das 2003 in der rechten Edition Antaios erschien. Der Autor des Westfalenblatts, Matthias Meyer zur Heide, fasst in seinem Bericht über die Ideenbörse das Buch so zusammen: Darin »versuchte der ehemalige Bibliothekar der Uni Bielefeld anhand zahlreicher Beispiel zu zeigen, dass Europas Außenseiter, die Juden, im Sozialismus/Kommunismus einen Ausweg aus ihrer Misere gesehen hätten. Dies habe den Hass in der Bevölkerung bis zur NS-Judenvernichtung gesteigert«, schreibt Meyer zur Heide.

Der hat sich die Thesen der drei Herren offensichtlich zu eigen gemacht. Im ersten Absatz seines Artikels stellt er fest: »Die Welt (und mit ihr Deutschland) steht unmittelbar vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch. Abhilfe verspricht nur die Freiwirtschaftslehre«. Besser hätten es auch die Referenten nicht formulieren können. Eberhard Hamer wurde nach Angaben des Westfalenblatts nur etwas konkreter: »In fünf Jahren haben wir den Bankrott des Kapitalismus hinter uns«, soll er im Haus der Normannia-Nibelungen versprochen haben.

Dort stehen indes die nächsten großen Termine vor der Tür: Am Donnerstag referiert der Harald Lönnecker von der Deutschen Burschenschaft über »Konservative Revolution und Studentenschaft 1918 – 1933«. Am 21. Januar gibt es dann an der Schloßhofstraße ein ganz besonderes Geburtstagsfest: Mit einer Reichsgründungskneipe wollen die Burschen die Gründung des Deutschen Reichs vor 135 Jahren feiern.