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Binnendünen erhaltenswert (07.12.2005)





Experten stehen auf Dünen: Links auf dem Foto: Ernst Seraphim und Martin Büchner. Foto: Jörg Schaaber


Am vergangenen Samstag führte die ›Initiative für ein lebenswertes Bielefeld‹ eine Begehung der Binnendünnen am Keilerweg und an der Württemberger Allee in Sennestadt durch. Am Keilerweg soll die letzte verbliebene Düne für einen Spielplatz ausgegraben werden. Zudem würde ein geplantes Baugebiet an der Württemberger Allee Dünen und ein Wasserschutzgebiet beeinträchtigen.

25 interessierte Bürger ließen sich von Ernst Seraphim, langjähriges Mitglied des Beirats bei der Höheren Landschaftsbehörde der Bezirksregierung, und Martin Büchner, langjähriger Leiter des Naturkundemuseums Bielefeld, durch die Sennelandschaft führen.

Sie erfuhren so auch einiges über Binnendünen. Die Binnendünen in der Senne, die über 10.000 Jahre alt sind, sind in Norddeutschland in dieser Form einmalig. So beeindruckte an der Düne zwischen Keiler-, Iltis- und Marderweg vor allem die Höhe. Die beiden Experten hoben die geomarphologische Struktur hervor und zeigten sich über die naturnahe Belassenheit erfreut. Ein An- oder Abgraben von Binnendünenbestandteilen muss ihrer Meinung nach auf jeden Fall unterbleiben.

Die das potentielle Neubaugebiet Württemberger Allee begrenzenden Binnendünen würden in ihrem natürlichen Zusammenhang durch die Verwirklichung des Neubaugebietes weiter beeinträchtigt, hoben die beiden Führer hervor. Durch einen sich verstärkenden Freizeitdruck, die Anschneidung und das Abtragen der Dünen wegen des Straßenbaus, würde die geomorphologische Struktur dieser nach dem Landschaftsgesetz NRW geschützten Biotope weiter zerstört und die Binnendünen würden der schleichenden Entwertung anheim gegeben. Naturnahe Landschaftsbestandteile dürften auf keinen Fall Baumaßnahmen zum Opfer fallen, insbesondere vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und schon sichtbarer Leerstände, betonten Seraphim und Büchner.

Die Teilnehmenden waren sich darin einig, dass das Baugebiet Württemberger Allee abzulehnen sei und fanden, dass sich für den Kinderspielplatz am Keilerweg ein sinnvollerer Standort finden lässt. Die Initiative für ein lebenswertes Bielefeld erwartet nun von der Politik, dass sie die Planungen am Keilerweg und an der Württemberger Allee nochmals kritisch überprüft.