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Ausstellung über vergessene Bielefelder Künstlerin (Teil 2)






Bereits 1955 hatte eine Skulptur von Helene Homilius für eine Kontroverse in Bielefeld gesorgt. Sie hatte nämlich einen Wettbewerb für ein Ehrenmal für gefallene Soldaten auf dem Sennefriedhof gewonnen. Der Entwurf, eine rundliche sitzende Frau, die mit einer Hand dazu mahnt den Frieden zu wahren, während die andere eine Taube hält, wurde allerdings nie verwirklicht. »Eine originelle Kartoffelknolle, die jedes Kind in Knetzeug nachmachen kann«, urteilte ein kunstsinniger Autor des Westfalenblatts.

Rund waren vor allem ab den 50er-Jahren viele Skulpturen der Homilius, manche erinnern an kleine Buddha-Statuen. »Rund a la Modersohn-Becker«, sagt eine Besucherin der Vernissage. Tatsächlich haben Arbeiten Paula Modersohn-Beckers Helene Homilius beeinflusst. Ihre Motive sind Menschen-Porträts, aber häufig auch Tiere, wir Tauben und Kühe, möglicherweise ein weiterer Verweis auf ihre bäuerliche Herkunft. Die kann man auch in die ausgestellten Kreidezeichnungen interpretieren, die von erdigen und grünen Tönen dominiert sind.

Nachdem Helene Homilius ihr Atelier für Skulpturen 1957 aus finanziellen Gründen aufgeben musste, ging sie dazu über aus Papier Collagen zu montieren. So klebte sie über eine Briefmarke mit einem Bauhaus-Motiv eine ausgeschnittene Karte ihrer Heimatregion. Ein weiteres Ventil für ihre Kreativität war ihre Wohnung, die zu einer sich stetig wandelnden Installation wurde. »Da hatte sie eine aufblasbare Couch und dazwischen lagen rote Bälle, rote und blaue Bälle, immer wieder anders ... Sie hatte tolle Ideen, aber man konnte natürlich nicht drin leben«, wird in der Hommage Tochter Hanna zitiert.

Von der Kreativität der vergessenen Künstlerin Helene Homilius können sich Interessierte noch bis zum 8. Januar in der Unibibliothek überzeugen. Vom 24. Februar bis 23 . März wird die Hommage dann in der Remise in Halle gezeigt. Bis dahin möchten Irene Below und ihre Mitstreiterinnen von der Projektgruppe Helene Homilius noch einen Katalog zur Ausstellung fertig stellen. Für dessen Produktion fehlt allerdings noch Geld, Spenden sind deshalb herzlich willkommen.

Die Ausstellung in Bauteil C1 der Universitätsbibliothek kann täglich von 8 – 22 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Spenden für Ausstellung und Katalog werden erbeten auf das Konto des Frauenkunstforums bei der Sparkasse Bielefeld, Konto Nr. 123299, Verwendungszweck Helene Homilius.