Webwecker Bielefeld: prepaid

Nicht alles auf eine Karte setzen (21.12.2005)



Tchibo macht es, E-Plus und debitel tun’s auch – und neuerdings mischt auch Aldi den Mobilfunkmarkt mit Dumpingpreisen kräftig auf. Handyplausch für 14 bis 16 Cent pro Minute oder eine SMS zu elf Cent hören sich lukrativ an, doch nicht jeder Discount-Tarif entpuppt sich als Schnäppchen.

»Hinter den scheinbar günstigen Angeboten von Prepaid-Discountern verbergen sich häufig fiese Fallen, in die hineintappt, wer zuvor das Kleingedruckte nicht richtig studiert«, warnt die Verbraucherzentrale NRW vor übereiltem Run auf die Discounter.

Discount-Angebote gibt’s in der Regel nur ohne ein preisgünstiges Handy. Viele Offerten können auch nur übers Internet bestellt werden. Das Guthaben lässt sich ohne hohen Zuschlag oft nur online aufladen. In der Regel müssen Kunden bei Billigangeboten zudem auf persönliche Beratung verzichten. Der Kundenservice kann nur über eine hohe Gebühr per E-Mail oder über eine Hotline erreicht werden.

Kunden sollten prüfen, ob sie bei einem Discount-Angebot tatsächlich zu einem Einheitspreis oder gar zu unterschiedlichen Tarifen telefonieren. Häufig variieren die Tarife für verschiedene Tageszeiten, für Telefonate ins Festnetz und in andere Mobilfunknetze. Abgerechnet wird überwiegend zum ungünstigen Minutentakt. Auch der Abruf der Mailbox ist in der Regel kostenpflichtig.

Wer auf seine vorhandene Mobilfunknummer nicht verzichten möchte, sollte beim Discounter nachfragen, ob er seine Nummer mitnehmen – im Fachjargon: portieren – kann. Viele Billig-Tarifler bieten Kunden lediglich einen Nummernpool an, aus dem sie eine neue Rufnummer auswählen können.

Günstige Tarife für Datendienste wie WAP oder GPRS sind bei den Billigfirmen oft nicht im Angebot enthalten. Surfen per Handy oder ein Blick ins WAP-Portal gehen als zusätzliche Extras dann schnell ins Geld. Die Verbraucherzentrale rät, das Handy-Nutzer vor dem Versenden von short messages kontrollieren, ob die Einstellungen der SMS-Kurzmitteilungszentrale am Gerät stimmen. Sonst wird ein höherer Preis fällig.


Zu Kostenfallen bei der Nutzung von Prepaid-Billig-Angeboten liegt bei der der Verbraucherzentrale NRW in Bielefeld das Info »Handytarife zu Billigpreisen?« gratis zur Abholung bereit. Die Broschüre – mit finanzieller Unterstützung des Bundesverbraucherschutzministeriums erstellt – gibt ebenfalls Auskunft zu Fußangeln bei einem Handy-Vertrag, der zu Discount-Bedingungen abgeschlossen werden soll.