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GAFF fordert regelmäßige Fahrtüchtigkeitsüberprüfung (29.03.2006)



Ein fünjähriger Junge und seine Mutter wurden am Donnerstag, 24. März, auf der Carl-Severing-Straße von einer 75-jährigen Autofahrerin angefahren. Die Gruppe Aktiver Fahrradfahrer und Fußgänger –GAFF e.V. nimmt den Unfall zum Anlass eine regelmäßige Überprüfung der Fahrtüchtigkeit aller motorisierten Verkehrsteilnehmer zu fordern.

»Wir wollen hier keineswegs die Senioren als gefährliche Verkehrsteilnehmer hinstellen. Im Gegenteil, Senioren zeichnen sich durch Ihre besonnene und erfahrene Fahrweise als sehr gute und sicherheitsbewußte Autofahrer und Autofahrerinnen aus«, erklärt Bernd Jürgen Samm, Sprecher der Bielefelder GAFF. Trotzdem könne nicht verschwiegen werden, dass im Alter meist die Sehkraft und das Reaktionsvermögen nachlassen. Bei dem einen setzt dies früher ein, bei der anderen später.

Eine regelmäßige Überprüfung sollte nicht nur freiwillig erfolgen, sondern vom Gesetzgeber für alle Verkehrsteilnehmer zur regelmäßigen Pflicht gemacht werden. Für Lokomotivführer und Segelflieger ist dies schon lange üblich. »Wir müssen dafür Sorge tragen, dass diejenigen Senioren, die nicht mehr Autofahren können oder wollen die Chance haben weiter mobil zu bleiben«, ergänzt Samm. Hier seien die Stadt und die Verkehrsbetriebe moBiel gefordert.

Viele Menschen, die 40 Jahre lang nur Auto gefahren sind, wüssten nicht, wie man heute einen Fahrschein erwirbt. moBiel solle in Zusammenarbeit mit den Seniorenverbänden und der Volkshochschule Kurse anbieten, in denen man wieder lernt, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Ein weitere Vorschlag der GAFF ist, dass den Senioren, die erwägen ihren Führerschein abzugeben, für ein halbes Jahr ein kostenloses Ticket zur Verfügung gestellt wird um das Mobilsein ohne Auto auszuprobieren.