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Skepsis am Rabenplatz (Teil 2)



Das Gebäude des Baumheider Stadtteilzentrums am Rabenhof bietet unter anderem eine gut besuchte und mit ehrenamtlichem Engagement geführte Stadtteilbibliothek mit Internetcafe, Beratungsstellen, einen Stadtteilladen, Bürgercafé, Gruppenräume, eine Kinderarztpraxis und soziale Beratungsstellen. Das rund 30 Jahre alte Gebäude hat Renovierungsbedarf. Die Stadt überlegt nun, das Gebäude abzureißen und das Grundstück an Lidl zu verkaufen. Aus dem Erlös soll dann ein neues, verkleinertes Freizeitzentrum gebaut werden. Eine weitere Möglichkeit: Nach dem Abriss baut Lidl seine Filiale, Teil des Neubaus wird dann das Stadtteilzentrum.


Rabenplatz als Gemeinschaftsort erhalten

Der Rabenplatz wurde erst vor fünf Jahren mit viel Bürgerengagement und rund 130.000 Euro Sponsoren- und öffentlichen Geldern hergerichtet – darunter 30.000 Euro aus dem damaligen Landesprogramm gegen Rechtsextremismus. Entstanden sind ein Monument gegen Rechtsextremismus, ein Lehmhaus, ein Planetenwanderweg und eine mobile Skaterrampe. Nun befürchtet die BIB, dass der Platz nur noch als Durchgang zu diversen Supermärkten wahrgenommen wird. Dem Rabenhof schreibt die Bürgerinitiative ein großes Gewicht zu: Denn dem Stadtteil Baumheide mit seinen rund 12.000 Einwohnern haftete lange ein negatives Image als sozialer Brennpunkt an. Mit dem Rabenhof gibt es ein Projekt, an dem sich die Baumheider beteiligen, ihren Stadtteil gestalten können.

Die BIB will nun bezüglich des Neubaus des Freizeitzentrums zunächst die Beratungen abwarten, die das Baudezernat mit der Stadtteil-Projektkonferenz führt. Sie erinnert aber vorsorglich daran, dass Baudezernent Gregor Moss zugesagt habe, hier nichts gegen den Willen der Projektkonferenz zu entscheiden. Sie zeigt sich aber in jedem Falle gesprächsbereit. Hans Georg Fischer, Mitglied der BIB, bringt es auf diese Formel: »Wir werden uns auch in Zukunft mit Nachdruck für ein besseres Leben und Wohnen in Baumheide einsetzen«.