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ILBI will Schilling statt Württemberger Allee (17.05.2006)



In seiner Sitzung am 18. Mai wird der Rat der Stadt darüber entscheiden, ob das Baugebiet Württemberger Allee in Bielefeld Sennestadt verwirklicht wird – oder nicht. Eigentlich war das Thema schon durch, nachdem sich vor Wochen auch die SPD, gegen Widerstand der eigenen Partei in Sennestadt, gegen das Neubaugebiet ausgesprochen hat. Nun kommt das Thema aber nochmals in den Rat. Dann wird sich zeigen, ob die SPD geschlossen gegen das Bauvorhaben stimmt.

Der Initiativenverbund für ein lebenswertes Bielefeld (ILBI) wendet sich in einer aktuellen Stellungnahme »nicht nur aus Gründen des Natur- und Trinkwasserschutzes« gegen dieses Bauvorhaben. Das Baugebiet Württemberger Allee würde nur für eine kleine wohlhabende Minderheit in Frage kommen, schreibt ILBI. Die Sennestadt GmbH als das Unternehmen, das die Häuser an der Württemberger Allee bauen will, gibt pro Bauvorhaben eine Summe von geschätzten 500.000 Euro an.

Stattdessen biete sich die Erschließung des »relativ unproblematischen« Baugebiets Schilling an, in dem für Familien finanzierbarer Wohnraum geschaffen werden könnte. Dies wesentlich zentralere Baugebiet könne zur Belebung Sennestadts beitragen und damit die Lebensqualität für alle Bürger erhöhen. Mit dem Baugebiet Schilling könne ein Wohnraumangebot für die Menschen geschaffen werden, die in Sennestadt arbeiten, aber nicht wohnen. Schilling biete auch die Chance einen zweispurigen Rückbau der ehemaligen B 68 im Ortsbereich Sennestadt zu erreichen. Die »Nord-« und die »Südstad«“ könnten so verkehrlich besser verbunden werden und eine intensivere Nutzung der Sennestädter Infrastruktureinrichtungen wäre möglich, argumentiert ILBI.

Einmalig sei der Versuch einer städtischen Tochtergesellschaft: der Sennestadt GmbH, der Stadt mit Schadensersatzklagen zu drohen, wenn sie keine Entscheidung für das Baugebiet Württemberger Allee trifft. Hier werde nachhaltig die Bedrohung der kommunalen Demokratie durch die Ausgliederung städtischer Tochtergesellschaften illustriert. Sollte die Politik vor solchen Klagedrohungen einknicken, sei auch für die Zukunft eine Gefährdung der lokalen Demokratie gegeben, schreibt ILBI weiter.